Gesetzlicher muslimischer Feiertag in Deutschland?

in #politik7 years ago (edited)

Sollte zukünftig ein muslimischer Feiertag in Deutschland eingeführt werden?


Derzeit wird wieder vermehrt darüber diskutiert, ob in solchen Regionen Deutschlands, in denen viele Muslime leben, ein gesetzlicher muslimischer Feiertag eingeführt werden sollte. So zeigt sich beispielsweise Bundesinnenminister Thomas de Maizière diesen Bestrebungen gegenüber aufgeschlossen.

Sicher erwartet ihr jetzt mit Spannung meine Antwort darauf, ob ich nun für oder gegen einen solchen Feiertag bin ... Ich muss euch enttäuschen, denn ich werde die Antwort auf die Frage nach einem speziell muslimischen Feiertag elegant zu umgehen suchen - nur um sie durch eine für Gläubige möglicherweise noch weitaus frevelhaftere Fragestellung zu ersetzen:


Warum nicht einfach alle religiösen Feiertage abschaffen?


Warum sollten nicht einfach alle religösen Feiertage (egal ob muslimisch, evangelisch oder katholisch) abgeschafft und durch ein entsprechendes Kontingent zusätzlicher, individuell im Jahr verteilbarer freier Tage für jeden ersetzt werden?

Ich bin Fürsprecher eines konsequent säkularen Staats, der z. B. keineswegs Aufgaben wie das Einziehen von Kirchensteuern übernehmen sollte (er zieht ja auch nicht die Mitgliedsbeiträge meines Schachklubs ein). Die Trennlinie zwischen Staat und Kirche (bzw. Religionen im Allgemeinen) sollte sauber, ohne unscharfe Ränder verlaufen. Religiöse 'Regeln' sollten die Funktionsweise des Staats, die Gesetzgebung und das öffentliche Leben weder bestimmen noch beeinflussen dürfen.
Zugleich bin ich für eine maximal mögliche persönliche Freiheit jedes Individuums im Privaten, wozu selbstverständlich auch die Religionsfreiheit gehört. Jeder soll selbst entscheiden, an wen oder was er glauben will oder nicht, und darf dann gerne auch die dazu gehörenden Bräuche ausüben (solange er dadurch nicht die Freiheiten anderer einschränkt).


Quelle: Pixabay.



Vor diesem Hintergrund gibt es aus meiner Sicht schlicht keine Veranlassung dafür, an offiziellen religiösen Feiertagen festzuhalten. Stattdessen plädiere ich dafür, jedem Menschen eine den jetzigen christlichen Feiertagen entsprechende Anzahl zusätzlicher Urlaubstage pro Jahr zuzubilligen, welche er dann genau so legen könnte, dass er zu den ihm wichtigen religiösen Anlässen nicht arbeiten müsste.


Jeder könnte weiterhin an "seinen" Feiertagen freinehmen.


Jeder könnte weiterhin an "seinen" Feiertagen freinehmen, aber niemand wäre dazu gezwungen, sich nach den Festen irgendwelcher Religionen zu richten.
Konkret könnte das dann z. B. so aussehen, dass jeder gläubige Christ seine zusätzlichen Urlaubstage passend legte, um beispielsweise Weihnachten zu feiern, während zugleich z. B. arabische Geschäfte am 25.12. für Muslime und jeden anderen, dem dieses Fest nichts bedeutet, geöffnet bleiben könnten. Muslime wiederum würden den Urlaub auf die ihnen am wichtigsten erscheinenden Tage legen, während Atheisten, Agnostiker (wie ich einer bin) und andere "Gottlose" (die immerhin in Deutschland einen Anteil von ca. 41 - 49 % der Bevölkerung stellen und trotzdem in dieser Diskussion kaum je zu Wort kommen) sie dazu nutzen könnten, um mal etwas länger am Stück zu verreisen.

Eine solche Regelung wäre m. E. am gerechtesten, da sie weder irgendeine religiöse Glaubensgemeinschaft noch die Gruppe der Nichtreligiösen benachteiligen, sondern stattdessen alle gleich behandeln würde.


Welche Auswirkungen hätte das auf das Schulsystem?


Solange das Schulsystem in der jetzigen Form existiert, müsste eine einheitliche Ferienregelung für alle getroffen werden. Eine Idee bestünde darin, an den bisherigen Sommer-, Herbst-, Winter- und Osterferien festzuhalten und sie aufgrund des Wegfalls religiöser Feiertage einfach um ein paar Tage zu verlängern.

Auf lange Sicht gesehen stellt für mich das derzeitige, auf ständiger Präsenz der Schüler basierende Schulsystem ohnehin kein zukunftsträchtiges Modell dar. Es sollte größtenteils durch Online-Lernen ersetzt werden. Sobald es aufgrund von Digitalisierung und Automatisierung völlig normal geworden sein wird, dass der Mensch deutlich weniger arbeitet als heute, werden außerdem Eltern hoffentlich wieder mehr Zeit haben, sich sowohl um ihre eigene als auch die Bildung ihrer Kinder zu kümmern ...

Was haltet ihr von der Abschaffung aller gesetzlichen religiösen Feiertage?

Sort:  

Also ich als eingefleischter Sozi trete entschieden dafür ein, dass wir ALLE Feiertage ALLER Religionen als gesetzliche Feiertage festlegen und zusätzlich die ehemaligen katholischen Feiertage wie z.B. Maria Lichtmeß (2. Februar; https://de.wikipedia.org/wiki/Darstellung_des_Herrn) wieder einführen. Denn nur diese Lösung ist gemäß sozialistischer Keywords

  • gerecht
  • nicht-diskriminierend
  • weltoffen
  • arbeitnehmerfreundlich

Ende der Ironie.

Ich befürworte uneingeschränkt die vollständige Umsetzung des säkularen Staates duch folgende Maßnahmen:

  • Kein Religionsunterricht an den Schulen, stasttdessen Ethik für alle
  • Keine Finanzierung der Bischöfe durch den Staat
  • Keine Kirchensteuer

Wenn diese Schritte umgesetzt sind, sollte man auch das Feiertagsthema in deinem Sinne angehen. Allerdings ist dies der vielleicht schwierigste Punkt, da die christlichen Feiertage sehr tief in den Traditionen derjenigen verwurzelt sind, "die schon länger hier leben" (vulgo das Volk).

Da brauche ich gar keinen eigenen Kommentar verfassen. Schliesse mich dem hier gesagten vollumfänglich an.

Ja, mir ist bewusst, dass mein Vorschlag derzeit wohl kaum mehrheitsfähig wäre. Was vielen vermutlich auf den ersten Blick völlig undenkbar erscheint, wäre jedoch auf den zweiten vielleicht gar nicht mehr so schlimm ...

Ich als Atheist lehne zwar die Islamisierung Europas ab - jetzt, wo wir uns endlich von den anderen Religion, die auch aus dieser Ecke kommt, etwas freigeschwommen haben.

Aber Du spricht im Kern etwas Richtiges und zugleich Trauriges an. Nämlich das Recht auf Zeit für sich. Und für die abhängigen Lohnsklaven sind nun einmal die Feiertage neben dem Urlaub die kleinen Zeitfenster, um etwas Luft zu holen.

Um es kurz zu machen, die Muselmanen sollen das machen, was sie für richtig halten, aber bei ihnen zu Hause. Und wir in Mitteleuropa sollten endlich zu einen vernünftigen Geldsystem, einer direkten Demokratie und zu einer Work-Life-Balance finden, ohne die Metaphysik zu bemühen.

Die Muselmanen machen das was sie für richtig halten zuhause, nur das ihr zuhause nun halt auch hier ist.

Wieder einmal hast du voll ins Schwarze getroffen, lieber @jaki01 (und wieder einmal bin ich ein wenig spät an für die Diskussion). Da gab es doch in Deutschland auch doch mal diese eine Partei, die diesbezüglich ganz ähnlich gedacht hat:

https://www.piratenpartei.de/2017/04/12/vergnuegungsverbot-filmzensur-piraten-protestieren-gegen-religioese-bevormundung-am-karfreitag/

Auch die Piraten waren irgendwann mal für die Abschaffung aller religiöser Feiertage, haben aber dann beschlossen sich lieber selbst zu versenken als Politik zu machen. Schade eigentlich.

Interessantes Thema, da wird es nicht leicht sein eine für alle zufrieden stellendeLösung zu finden.
Ich jedenfalls, der im Osten von Berlin aufgewachsen bin, habe mit Religion überhaupt nichts am Hut. Deshalb brauche ich auch eigentlich keinen weiteren religiösen Feiertag.

Mit unseren bisherigen Feiertagen, die oft einen christlichen Hintergrund haben, bin ich aber auch nicht auf Kriegsfuß. Ich sehe das eher so, dass das halt eine traditionelle Sache geworden ist. Weihnachten und Ostern zum Beispiel, da kenne ich kaum einen der aus meinem Bekannten oder Verwandtenkreis in die Kirche geht, aber trotzdem will keiner auf diesen Feiertag verzichten. Es ist halt oft ein schöner Anlass, sich mit Freunden oder Verwandten zu treffen und einfach mal wieder zusammen eine schöne Zeit zu haben.

Und zu deinem Punkt, einfach alle Feiertage zu streichen, und jedem Arbeitnehmer mehr persönlichen Urlaub zu geben.
Aus Arbeitnehmer Sicht, ist es vielleicht gar nicht so verkehrt. Aber wenn man dann mal aus Arbeitgebersicht drauf schaut, fangen die Probleme schnell an.

Jede Firma, hat jedes Jahr immer von neuem Probleme den Urlaub ihrer ganzen Beschäftigten unter einen Hut zu bringen. Da bietet sich dann teilweise ein freier Tag für alle schon eher an. Es hat natürlich auch Nachteile, wenn keiner in der Firma ist und die Produktion total still steht, aber wenigstens kann man das schon weit im Voraus planen und berücksichtigen.

Wenn jetzt alle aber Individual Urlaub nehmen, fängt das Planungschaos an. Dann muss die Firma wieder die Wünsche von jedem einzelnen Arbeitnehmer berücksichtigen und unter einen Hut kriegen.

Jedenfalls sehr interessante Gedanken, die du hier aufgebracht hast.

Generell glaube ich jedenfalls auch nicht, dass Deutschland einen weiteren neuen Feiertag einführen wird, ohne irgendwo etwas zu streichen. Geschenkt wird uns doch heute nichts

Wow, das war lang. :)

Weihnachten und Ostern zum Beispiel, da kenne ich kaum einen der aus meinem Bekannten oder Verwandtenkreis in die Kirche geht, aber trotzdem will keiner auf diesen Feiertag verzichten.

Alle die, die solche Feste, sei es aus religiösen oder traditionellen Gründen, gerne feiern, könnten ja einfach ihre zusätzlichen Urlaubstage dorthin legen. Die Beriebe müssten das eigentlich aushalten können, da sie es bis jetzt ja auch konnten als die Tage per Gestz ohnehin frei waren ...

Wenn jetzt alle aber Individual Urlaub nehmen, fängt das Planungschaos an.

Es wären halt ein paar individuell geplante Tage mehr als es jetzt sind ... Dafür wären auch an bisherigen Feiertagen arbeitende Menschen in den Firmen. Bleibt die Frage, ob für Unternehmen Vor- oder Nachteile überwiegen würden.

Geschenkt wird uns doch heute nichts ...

Ja, so wird es uns eingetrichtert ... genau darum haben auch so viele Steemit-Neulinge Probleme mit dem Upvoten: einem anderen etwas zu schenken, ohne selbst dabei etwas zu verlieren - das ist etwas völlig Neues und Ungewohntes. :-)
M. E. begreifen viele Arbeitgeber nicht, dass Arbeitnehmer, die nicht ständig das Gefühl hätten, sie sollten in immer kürzerer Zeit und für immer weniger Geld immer schneller arbeiten, oft viel motivierter, effektiver und qualitativ besser arbeiten würden als sie es unter den aktuell oft herrschenden Bedingungen tun.

Haha... Ich kann mich ja beim nächsten Mal kürzer fassen. Neh, manchmal ist das gar nicht so leicht seine Meinung oder Auffassung in ein oder zwei Sätze zu fassen.

Im Grunde sind wir ja einer Meinung hier bei diesem Thema, organisieren lässt sich alles, es kommt nur auf den guten Willen an.

Und beim Thema motivieren hast du total Recht.
Wenn man die Arbeitszeit flexibler gestalteten kann, ist man als Arbeitnehmer oft eher bereit noch ein bisschen mehr zu leisten, über das notwendige hinaus.

Ich denke in kleineren Firmen und Unternehmen, wo der Umgang noch persönlicher ist, funktioniert das teilweise sogar heute schon.

Im Vergleich zum Ostasiatischen Raum fahren wir in Deutschland aber immer noch ganz gut. Hier gibt es zwar auch allgemeine Feiertage, und jeder hat ungefähr 20 Tage persönlichen Urlaub im Jahr. Aber diesen persönlichen Urlaub traut sich fast keiner zu nehmen, da herrscht hier ein eher mysteriöser Druck oder Gruppenzwang.

D.h. man entschuldigt sich noch dafür, seinen Urlaub zu nehmen weil man ja dadurch die anderen Kollegen belasten könnte. Und wenn man dann mal Freiheit und verreist, bringt man allen ein Souvenir mit, also auch den Kollegen in der Firma. Sozusagen als kleine Entschuldigung, dass man seinen, ihm zustehenden Urlaub genommen hat. Ein teuflisches System, aber ein Paradies für die Geschenk und Souvenirindustrie.

Zum Glück haben wir diese Verhältnisse nicht, aber in diesem Fall wäre mehr persönlicher Urlaub eine Falle.

Alles in allem, interessante Gedanken die du da angesprochen hast. Mal schauen wohin in Deutschland die Reise führen wird.

Ach ja und die Sache mit dem Upvotes bei uns Neulingen. Ich versuche einfach, Texte und Beiträge die mich irgendwie ansprechen dadurch irgendwie zu belohnen, auch wenn meine Votingpower dann vielleicht irgendwann erschöpft ist. In meinem Fall ist es für mich selber einfach auch nur schön zu sehen, wenn jemandem mein Beitrag gefallen hat.

Sorry, schon wieder etwas länger geworden. Ich hoffe du verzeihst mir, aber wenn ich gerade dabei war. ⏳🐣

Dein Artikel und vor allem deine Vorschläge sprechen mir aus dem Herzen! Wäre gerecht für ALLE. Über dieses Thema hatte ich letzte Woche auch geschrieben, du bringst es jedoch nicht besser auf den Punkt. Meine Stimme hast du.

Wie wärs mit einem Tag der Freude oder einem Tag des Zusammenseins? Wie wärs damit, dass die Läden auch am Sonntag immer geöffnet haben!?

Religiöse Feiertage sind für mich Schnee von Gestern und das sagt einer, der an einem solchen geboren und sogar danach benannt wurde! 😁😂🎉

Noël = Weihnachten auf Französisch 😋

Religiöse Feiertage sind für mich Schnee von Gestern ...

Für mich auch, aber ich will mich nicht zum Maßstab für alle machen. Deshalb finde ich meinen Vorschlag gut, dass einfach jeder ein zusätzliches Kontingent freier Tage (statt festgelegter religiöser Feiertage) erhielte, die er dann verteilen könnte wie er wollte ... und zwar auch auf 'seine' religiösen Feste.

Könnte man schon machen so :) In der Schweiz wäre das aber mit einigen Diskussionen verknüpft. Denn jeder Kanton hat seine eigenen Fest und Feiertage^^ :D

Denn jeder Kanton hat seine eigenen Fest und Feiertage^^ :D

Das ist genau der Punkt: wenn jeder seine zusätzlichen Urlaubstage individuell verteilen könnte, wären viele Probleme gelöst (und wenn sich 99 % einer Region an einem bestimmten Feiertag frei nähmen, bliebe er ja de facto sogar erhalten, allerdings nicht gesetzlich festgeschrieben). :)

Toller Beitrag - ich bin grundsätzlich für Freiheit und Selbstbestimmung. Fantastisch, dass Du mit Deinem Beitrag zum Querdenken anregst.
Ich werde Dir folgen und freue mich auf neue Impulse außerhalb des Mainstream.

Freut mich, falls meine Gedanken dich inspiriert haben sollten. :)
Hast du auf meinen verlinkten Artikel zur Digitalisierung und Automatisierung der Arbeitswelt geklickt? Könnte dich eventuell auch interessieren ...

Freiheit finde ich super und ehrlich gesagt brauch ich auch keine vom Glauben motivierten Feiertage. Die Tage an und für sich finde ich wichtig, weil sie der Rekreation dienen und man Zeit für Familie und Freunde hat. Aber der Anlass ist meist sowieso weit in den Hintergrund gerückt.
Von daher wäre ich da vollends dafür, allerdings nicht ersatzlos, denn gerade diese Qualitätszeit schätze ich persönlich sehr.
LG
Jan

Nein, ich wäre, wie erwähnt, auch nicht dafür, sie ersatzlos zu streichen, sondern jedem eine entsprechende Anzahl zusätzlicher Urlaubstage zu gewähren.

Mich hat die Idee von religiösen Feiertagen auch umgetrieben. Ich habe in sehr Religion orentierten Ländern gewohnt. Dort gibt es eine klare Trennung von Staat und Religion. Was logisch ist, begenkt man dass in einigen Dörfen bis zu 7 verschiedene Kirchen stehen. Von Muslim über Baptisen bis zu Rasta Fari feiert jeder. Man stöhrt sich nicht sondern erfreut sich am Sonntag über die verschiedenen Gesangsarten die aus den Kirchen erklingen.
Mir gefielen die Gesänge der Gospel Kirche am Besten. Doch habe ich niemals eines der Häuser betreten. Hat jemand einen religiösen Feiertag kann er Urlaub beantragen der ihr/ihn auch gewährt wird. Ansonsten ist Religion kein öffentliches Streit Thema. Kopftücher kann man nicht verbieten weil dann keiner mehr in die Schule kommt. Ebenezer Kopftücher, Baptisten Kopftücher, Rasta Kopftücher...wer die Wahl hat, hat hier keine Qual....somit ist das Thema Religion völlig privat und entschärft.

Interessant ...

Hmm, Sonntag ist ein christlicher Feiertag, Freitag der jüdische, bei den Muslimen ist es ???

1 freier Tag in der Woche ist denke ich generell gutfür die menschliche Psyche und Physis. Als christilicher Unternehmer würde ich 24-26.12. frei machen lassen. Ich denke, ich hätte eher weniger Muslime am Start.

Ja, ein freier Tage ist natürlich gut ... zwei oder drei sind besser. :-)

Ob unbedingt der Sonntag frei sein muss (statt irgendein anderer, selbstgewählter Tag), könnte man natürlich auch diskutieren, aber mir ging es im Artikel eher um <zusätzliche religiöse Feiertage.

Wenn du und die meisten deiner Mitarbeiter christlich sind, wäre es ja auch nach meinem Vorschlag immer noch möglich, dass sich alle im Betrieb darauf einigen, dass an Weihnachten nicht gearbeitet wird (es wäre eben nur nicht mehr per Gesetz festgelegt).

Ich finde deine Idee an sich gut, allerdings würde ich wie Freiheit50 dafür plädieren, das man alle wichtigen Feiertage aller Religionen gesetzlich frei gibt um für mehr Toleranz und Aufklärung zu sorgen :)

Allerdings bin ich mir natürlich voll bewusst, sowas wirds nicht geben, weder hier noch weltweit.

Vooorsicht: ich glaube, jetzt bist du in @freiheit50s gemeine Ironiefalle getappt! ;-)

Wenn @freiheit50 ein "eingefleischter Sozi" ist, dann bin ich (mindestens) der Kaiser von China. :)

Das kann gut sein, da ich Ironie bei anderen sogut wie gar nicht erkennen kann als Autist.

Aber bei mir ist das tatsächlich meine Meinung. Ich finde, man sollte jedem Glauben Raum geben solange er friedlich gelebt wird. Für mich hat das Christentum genauso seine Berechtigung wie alle anderen Religionen oder dann gar keine.

Was spricht dagegen so einen positiven Bezug zu anderen Kulturen herzustellen ????

Das kann gut sein, da ich Ironie bei anderen sogut wie gar nicht erkennen kann als Autist.

Ist doch nicht schlimm, allerdings gab @freiheit50 sogar selbst in seinem Kommentar folgenden Hinweis:

Ende der Ironie.
Ich finde, man sollte jedem Glauben Raum geben solange er friedlich gelebt wird. Für mich hat das Christentum genauso seine Berechtigung wie alle anderen Religionen oder dann gar keine.

Ich dachte, durch meinen Vorschlag genau diese Gleichbehandlung anzustreben: Wenn jeder Mensch statt christlicher, gesetzlich festgeschriebener Feiertage einfach ein flexibel handhabbares Kontingent an zusätzlichen freien Tage pro Jahr hätte ... dann könnte er diese freien Tage doch genau auf die Feiertage seiner jeweiligen Religion legen? Wer nicht religiös ist, könnte die zusätzlichen freien Tage eben so verwenden, wie es seiner Urlaubsplanung am besten entspräche. Alle würden gleich behandelt, oder nicht?

Was spricht dagegen so einen positiven Bezug zu anderen Kulturen herzustellen ????

Nichts? :-)

Absolut, deine Idee macht genau das :)
Ich dachte nur (is vermutlich recht naiv weil wir in Europa ja oft nicht mal die christlichen Feiertage verstehen) wenn man von jeder Religion die wichtigsten Feiertage nimmt und erklärt was sie bedeuten, könnte vielleicht mehr Verständnis geschaffen werden.

Vielen Dank @jaki01 für diesen sehr wertvollen Artikel! Ich frage mich, warum Deutschland über soetwas diskutiert wird? Als hätten wir keine anderen Probleme. Aber das ist ein anderes Thema.

Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass die Religionen zur Trennung der Gesellschaft führen. Jede Religion hat auch andere Feiertage. Mischt man verschiedene Kulturen, ist das Chaos doch schon vorprogrammiert.

Ich halte Feiertage für überflüssig. Es sind im Grunde genommen vorgegebene Termine, an denen man sich so und so zu Verhalten hat. Das hat nichts mit Freiheit zu tun, im Gegenteil. Deswegen bin ich absolut für eine Lockerung der Feiertage, wenn man sie denn aufrecht erhalten möchte.

Jeder sollte seinen Urlaub frei nehmen können, unabhängig von irgendwelchen Feiertagen.

Vielen Dank @jaki01 für diesen sehr wertvollen Artikel!

Freut mich, wenn dir einige meiner Gedanken interessant erscheinen!

Mischt man verschiedene Kulturen, ist das Chaos doch schon vorprogrammiert.

Nun, ich sehe es so, dass eine Vermischung durchaus möglich ist, solange ein säkulares Grundgesetz als Basis für das gesellschaftliche Zusammenleben respektiert wird. Religion sollte meiner Ansicht nach Privatsache sein - und ist auch völlig in Ordnung ... solange das so bleibt, solange also niemand missioniert oder gar zu etwas gezwungen werden soll, was natürlich völlig inakzeptabel ist.
Ich selbst trage übrigens ebenfalls zur Vermischung der Kulturen bei, da meine Frau aus Indonesien stammt und (zumindest auf dem Papier ...) Muslimin ist. :-) Wenn du dir ihre hier geposteten Rezepte ansiehst, kannst du dir vorstellen, dass so eine Vermischung zuweilen auch ziemlich lecker sein kann. :)
Natürlich kann sie auch zu Problemen führen, es geht mir nicht darum, das auszublenden.

Jeder sollte seinen Urlaub frei nehmen können, unabhängig von irgendwelchen Feiertagen.

Das sehe ich ganz genau so.

Die Mischung der Gesellschaft sehe ich absolut nicht problematisch. Wir sind alles Menschen.
Womit ich meine Schwierigkeiten habe, ist, die Feiertage gesetzlich vorzuschreiben. Jeder kann und sollte seine Religion ausleben dürfen, keine Frage, aber unabhängig vom System! Alles andere kann nicht funktionieren. Irgendwo will der Mensch auch frei sein und selbst bestimmen können, an welchen Tagen er frei haben möchte und nicht an welchen Tagen er frei zu haben hat.

Wie heißt deine Frau? Ich würde mir liebend gerne ihre Rezeptkreationen anschauen :-) Da hast du mich neugierig gemacht.

WORD!! Ich kenn so viele Leute die diese christlichen Feiertage gar nicht wollen und dafür lieber im Sommer 3-4 Tage mehr hätten. Ganz von den Feiertagen abgesehen, wer zahlt schon gerne eine Kirchensteuer? Ist ja noch schlimmer als GEZ zahlen!

Ich stimme dir zu, bis auf den letzten Punkt: Ich finde die Rundfunkgebühr sogar noch schlimmer als die Kirchensteuer, weil man aus der Kirche wenigstens austreten kann ... wobei du völlig Recht hast: beides gehört schnellstmöglich abgeschafft!

Ok, Punkt geht an dich! 😃
Ein Glück bin ich da schon längst raus.

Super Argumentationsführung @jaki01. Da passt zwischen uns kein Blatt Papier, wie der gerissene Politiker sagen würde.

Ich verbinde unsere Feiertage und Traditionen vor allem mit dem Zusammensein mit Familie und Freunden. Da würde ich ungern drauf verzichten.

Dadurch, wegfallende Feiertage durch ein Kontingent freier (beliebig verteilbarer) Tage zu ersetzen, könnte jeder, dem traditionelle Feiertage am Herzen liegen, diese ja immer noch begehen, indem er die freien Tage entsprechend auf sie legte. In Regionen, wo eine große Mehrheit das so handhaben würde, blieben die Feiertage de facto erhalten, wenn auch nicht mehr gesetzlich verordnet ...

lasst uns die Feste feiern wie sie fallen

Wer hat's gesagt...hmh...schauberger?!?? Schopenhauer????

wenn der Mensch nicht 3/4 des Tages Zeit für sich hat, ist dieser ein Sklave!

Jaaaaa!
Ich wünsche dann bitte alle kulturellen Tage hier zu Lande feiern zu können!
Ach! Am besten 3 Tage-Arbeitswoche! Du die zieh ich dir auch dann mit 10 std Arbeit durch...;-) passt!
(Ich weiß was du meint, by the way! Meine Idee wäre trotzdem cool😘)

Sehr schoener Artikel. Da stimme ich dir voellig zu, wir muessen mitanpacken und dazu beitragen das wir einen wahrhaftig sekulaeren Staat errichten. Ich deinen Vorschlag, alle religiosen Feiertage abzuschaffen sinnvoll und stimme dem zu.

Freut mich, dass du das auch so siehst! Wenn dir der Artikel gefällt, könntest du sogar ein Upvote in Erwägung ziehen. :)

Haha, gerne tue ich das. Leider ist meine Voting-kraft noch sehr schwach und traegt nicht viel bei.

Kein Problem: jedes Upvote, egal wie 'schwach', hat symbolischen Wert (Artikel, die man mag, upvoten zu können, ist letztlich die Essenz von Steemit, die das Netzwerk von allen anderen unterscheidet - gerade Newbies sollten verinnerlichen, dass man hier geben kann, ohne selbst etwas zu verlieren). :-)

Gesagt - getan!

it's great that you care about muslim holidays

Actually I would just give everybody some extra free days per year (instead of fixed holy days). That means Christians could celebrate Christian festivities and Muslims could take a day of when one of their holy days is coming. that would be a more flexible system.

great ideas

Schones Thema und sehr schon argumentiert stimme ich absolut zu. Ich mochte nur das Zitat vom Karl Marx hinzufugen weil ich denke das passt heute besser als jemals zuvor! Religion ist das Opium des Volkes!

You have a lot of awesome posts, but this is
by far one of your best ones man. I needed
this one today! Thanks.

ein tooles kinetisches Obejekt! Jetzt mal vom Thema abgesehen stach es mir ins Auge.

danke jaki for ur interssant article👍

Ihr lasst euch in Deutschland viel zu viel gefallen...aber gut, bei uns in Österreich ist es ähnlich....ich bin gespannt wo Europa in 10 Jahren sein wird!

Inwiefern "Zuviel gefallen lassen? "

Keine Angst, das schlimmste Scenario ware die Auferstehung der beruhmte Österreicher der vor 80 Jahren Deutschland und Europa im chaos und elend geschickt hatte!

ja leider :(

Ist ein schwieriges Thema, bin auch für einen säkularen Staat. Eventuell könnte man überlegen, die Urlaubstage erhöhen. Davon würden alle profitieren und nicht nur die Mitglieder einer Religion.

Wer keinen Religionsunterricht will, der sollte "Ethik für alle" mindestens genauso meiden. Ethik, die wissenschaftliche Theorie (im Gegensatz zur Moral, der gelebten Praxis) ist nichts weiter als eine verklausulierte Gesellschaftreligion der Beliebigkeit. Wenn Religion, und das scheint hier ausgemacht zu sein, etwas Gefährliches oder in irgendeinem Kontext Verwerfliches ist respektive sein kann, dann gilt dies für die Ethik jenseits aller begründeten Zweifel allemal.

Ein Beispiel für "Ethik" ist Peter Singer. Der kam in einem Buch, das zu Beginn der 1980er Jahre erschien, zu dem Schluss, dass wir erst durch unseres Selbstbewusstseins, also im Alter von etwa drei Jahren, zu Personen werden. Daraus entwickelte Singer die steile These, die Abtreibung sollte bis zum dritten Lebensjahr erlaubt sein - sic!
Aber damit nicht genug. Francesca Minerva und Alberto Giubilini griffen diese Idee auf und vertreten heute offen Singers Forderung. Ja, man tingelte sogar durch Europa, hielt zu diesem Thema Vorträge (in Deutschland bei "ProFamilia", die das Antonym ihres Namens sind) und machte dafür Werbung. Darin haben wir ein gutes Beispiel für das Wuchern zeitgemäßer Ethik.

http://www.focus.de/familie/geburt/forscher-rechtfertigen-toetung-neugeborener-legaler-kindsmord_id_2450059.html
https://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/medizinethik/article/807002/soll-man-neugeborene-toeten-duerfen.html

Ethik ist ein Teil Philosophie, manche behaupten, es sei deren Frucht. Im Unterricht indes geht es nur um die Vermittlung dieser Früchte und die können giftiger sein als jede Religion, da sie alleine nicht kongruent zu Werten sind.
Ich befürchte, man wird jetzt fragen was Werte sind. Nun gut: "Werte sind der Übergang vom 'Es sollte so sein' zum 'Ich will, dass es so ist'; der Übergang von der Tatsache zum Recht. Im Wert übersteigert sich der Einzelne in einem gemeinsamen Gut." So weit Albert Camus, Der Mensch in der Revolte. Ich sage, Werte sind die gemeinsame Identifikationsbasis der Mehrheit eines Volkes. Genau diese Basis ist - ob es einem gefallen mag oder nicht - nach wie vor die christliche Religion. Und dazu gehören auch die Feiertage, deren Abschaffung wiederum nach dem typischen Kulturmarxismus riecht - nach Vernichtung der gelebten Praxis also.

Wenn Religion, und das scheint hier ausgemacht zu sein, etwas Gefährliches oder in irgendeinem Kontext Verwerfliches ist respektive sein kann, dann gilt dies für die Ethik jenseits aller begründeten Zweifel allemal.

Ich halte Religion an sich nicht für etwas "Verwerfliches" - Religionen sind keine Personen, sondern Gedankenkonstrukte, haben also selbst weder positive noch negative Intentionen. Um verwerfliche Dinge zu tun, bedarf es immer noch des Menschen, der Religion beispielweise als geeignetes Werkzeug benutzen kann, um andere zu manipulieren und Macht auszuüben. Das passierte (und passiert) immer dann, wenn Religion (oder besser: religiöse Führer mit Hilfe der jeweils gerade angesagten Religion) institutionell gestützt das gesellschaftliche Leben dominieren konnte.
Gelingt es einem Gläubigen dagegen, die Aussagen seiner Religion so zu interpretieren, dass eine friedliche Lebensweise und eine Anders(nicht)gläubige respektierende Einstellung daraus resultieren, dann ist das aus meiner Sicht völlig in Ordnung. Allerdings sehe ich Religion, wie erwähnt, als etwas, das in den Privatbereich gehört und nicht anstelle 'säkularer' Gesetze das gesamte öffentliche Leben regulieren sollte.

Vielleicht interessiert dich außerdem dieser Artikel, um mehr über meine Gedanken bezüglich Religionen zu erfahren?

Was Ethik-Unterricht betrifft, würde ich nicht darauf pochen, ihn an Stelle des Religionsunterrichts verpflichtend einzuführen (obwohl ich ihn andererseits auch nicht so negativ sehe wie du).

Das Christentum hat, im krassen Gegensatz zum Mohammedanismus, mit der Einschränkung manipulativer Einflüsse (etwa im Kontext Wölki und der Fluchtsimulationskrise) schon lange keine weltliche Macht mehr und ist somit de facto längst Privatsache. Anstelle der weltlichen Macht hat das "Bodenpersonal" in der Hauptsache die Aufgabe der Seelsorge und das machen sie recht gut. Inwiefern aktuell in Deutschland Religion - nochmal: jenseits des Mohammedanismus! - "das gesamte öffentliche Leben reguliert", ist mir schleierhaft. Wenn überhaupt sind es Papst Franziskus [1] sowie einige Kardinäle [2] und Bischöfe, die sich frecherweise in die Tagespolitik einmischen. Das ist zwar mit absoluter Sicherheit eine fatale Grenzüberschreitung und muss bekämpft werden, als komplette Regulierung des öffentlichen Lebens aber kann man diese Vorgänge indes nicht bezeichnen. Im Grunde machen diese Unpersonen das gleiche Geschäft wie IM-Victoria.

Was die Abschaffung christlicher Feiertage in einem traditionell christlichen Land betrifft, so ist deren Abschaffung ein weiterer Schritt in Richtung Zerstörung gesellschaftlichen Zusammenhaltes und somit Teil des Ethnozid, den wir gerade erleben.

Wer allerdings mohammedanische Feiertage wünscht, der braucht nur in eines der Länder reisen, in denen das religiös bemäntelte, ideologische Konstrukt der größten Versager und Verlierer der Menscheheitsgeschichte vorherrscht. So einfach kann das sein.

[1] http://www.katholisches.info/2017/07/marcello-pera-der-freund-benedikts-xvi-ueber-papst-franziskus-und-die-migrationspolitik-er-hasst-den-westen-und-will-ihn-zerstoeren/
[2] http://www.freiewelt.net/nachricht/kardinal-marx-fuer-mehr-familiennachzug-10072377/#comment-form

Inwiefern aktuell in Deutschland Religion - nochmal: jenseits des Mohammedanismus! - "das gesamte öffentliche Leben reguliert", ist mir schleierhaft.

Mir auch. Hat das jemand behauptet?
(In der Geschichte gab es das hier, woanders gibt es das noch immer; dass es jedoch hier jetzt noch so wäre, habe ich nirgends geschireben.)
Der Islam reguliert hier übrigens das öffentliche Leben auch nicht.

Was die Abschaffung christlicher Feiertage in einem traditionell christlichen Land betrifft, so ist deren Abschaffung ein weiterer Schritt in Richtung Zerstörung gesellschaftlichen Zusammenhaltes und somit Teil des Ethnozid, den wir gerade erleben.

In einem säkularen Staat, sollte es m. E. weder gesetzlich festgelegte religiöse Feiertage geben, noch hat der Staat für eine der Glaubensgemeinschaften Steuern einzuziehen. Die Gruppe der Atheisten/Agnostiker ist die größte Religonsgemeinschaft Deutschlands und beansprucht auch keine eigenen Atheistentage (z. B. könnte man doch dem kirchlichen Machtverlust einen eigenen Feiertag der Aufklärung widmen).

Wer allerdings mohammedanische Feiertage wünscht, der braucht nur in eines der Länder reisen, in denen das religiös bemäntelte, ideologische Konstrukt der größten Versager und Verlierer der Menscheheitsgeschichte vorherrscht.

Klar, dass das mit dem "gesellschaftlichen Zusammenhalt" nicht klappt, wenn sich jemand dermaßen abfällig über Menschen einer bestimmten Glaubensrichtung äußert, von denen auch hier nun einmal nicht wenige leben. Sorry, aus deinen Worten spricht pure Verachtung ... eine solche Einstellung unterscheidet sich kaum von der einiger fanatischer Muslime. Traurige, ungewollte Ironie ...