Erster Entwurf: 16.12.2024
Nachtrag Tag 1: 17.12.2024
Runde 20 Jahre ist es jetzt her, seit ich den Castaneda gelesen habe. Ich hatte noch nicht so viel Leseerfahrung und habe mich damals auch an esoterisch angehauchten Bücherregalen versucht.
Ich konnte mir den einfachen Ansatz in dem Buch merken und bin seitdem so nebenher der Frage nachgegangen, ob das Modell tatsächlich passen könnte und ob es einen Nutzen davon gibt. Und nun bin ich dieses Jahr ein ganzes Stück weitergekommen. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass dieses Modell recht treffend ist, also die Vorstellung von 4 Feinden, denen man sich im Leben stellen muss.
Angst, Klarheit, Macht und Alter. Beim folgenden, überarbeiteten Gespräch mit ChatGPT achte man wie immer darauf, sich von der unübertroffenen Eloquenz der KI nicht blenden zu lassen und sich seine kritische Geisteshaltung zu bewahren.
Das Original findet man hier.
Danach am Ende versuche ich dann noch den Pfad aufzuzeichnen, den ich gefunden habe, um diesen angstbefreiten Zustand zu erreichen. Wen das mögliche Aha-Erlebnis interessiert, sollte unbedingt vorher das ganze Gespräch mit ChatGPT zur Einstimmung lesen. Alternativ kann der Absatz am Schluss auch "to-go" als "Saat" mitgenommen werden. Einfach aufmerksam lesen und den Gedanken in einer Schublade im Kopf aufbewahren.
Ich:
denke daran, dass du sterblich bist
KI:
„Denke daran, dass du sterblich bist“ ist ein zentraler Gedanke der Philosophie und oft als Memento Mori bekannt. Er dient als Erinnerung an die Vergänglichkeit des Lebens und soll helfen, Prioritäten zu setzen, in der Gegenwart zu leben und weise Entscheidungen zu treffen.
war da nicht was mit einem römischen senator?
Ja, es gibt eine berühmte Anekdote aus der römischen Geschichte, die das Prinzip von Memento Mori illustriert. Während Triumphzügen im alten Rom wurde sie von einem speziellen Diener, der hinter dem triumphierenden Feldherrn stand, verwendet. Der Diener sollte ihm während der Parade ins Ohr flüstern:
„Respice post te. Hominem te memento.“
(„Schau hinter dich. Denke daran, dass du nur ein Mensch bist.“)
Dies sollte den Feldherrn daran erinnern, trotz des Sieges demütig zu bleiben, da er sterblich ist und das Schicksal wankelmütig sein kann. Es sollte verhindern, dass er der Hybris verfällt, die oft mit großem Ruhm einhergeht.
Der Gedanke hat nicht nur philosophische Tiefe, sondern wurde auch später von den Stoikern wie Seneca oder Epiktet aufgenommen und weiterentwickelt.
Wie möchtest du diesen Hintergrund in dein Projekt einbinden?
was passiert, wenn man der hybris verfällt?
Wenn man der Hybris verfällt, überschreitet man eine Grenze des gesunden Selbstvertrauens und gleitet in übermäßigen Stolz, Arroganz oder Selbstüberschätzung ab. Dies hat in vielen Kulturen und Philosophien, insbesondere in der griechischen Tragödie, negative Konsequenzen.
...
Beispiel aus der Geschichte und Mythologie
Ikarus: Trotz der Warnung seines Vaters flog Ikarus mit seinen Wachsschwingen zu nah an die Sonne, getrieben von Hybris, und stürzte ins Meer.
Alexander der Große: Er hielt sich am Ende seines Lebens fast für göttlich, was zu einer Entfremdung von seinen Generälen und einer instabilen Nachfolge führte.
Psychologische und praktische Folgen
Im modernen Kontext führt Hybris oft zu Burnout, Isolation, Misserfolgen in Karriere oder Beziehungen und einer schmerzhaften Rückkehr zur Realität. Es ist ein Fallstrick, der nicht nur Individuen, sondern auch ganze Organisationen oder Gesellschaften betreffen kann.
Hast du ein Beispiel im Kopf, das dich inspiriert?
Wir bewegen uns meistens auf einer Skala. D.h. jeder hat eine Eigenschaft mehr oder weniger inne. Erzähl mir nochmal von die lehren des don juan
Die Lehren des Don Juan stammen aus der bekannten Buchreihe von Carlos Castaneda, die sich um die spirituellen und schamanischen Lehren eines Yaqui-Indianers namens Don Juan Matus drehen. In diesen Büchern beschreibt Castaneda seine Erfahrungen als Lehrling bei Don Juan, der ihn in eine tiefgreifende, mystische Weltsicht einführt. Die Lehren verbinden Schamanismus, spirituelle Erkenntnisse und praktische Übungen, um ein „Krieger des Geistes“ zu werden.
Zentrale Lehren von Don Juan
Der Weg des Kriegers
Ein Krieger lebt mit Bewusstsein, Disziplin und Zweck. Er strebt danach, seine Handlungen sinnvoll und entschlossen zu gestalten. Der Krieger akzeptiert seine Sterblichkeit und versteht, dass jede Entscheidung mit Verantwortung getroffen werden muss.
Vier natürliche Feinde
Der Mensch begegnet auf seinem Weg zur Erleuchtung vier Feinden:
Angst: Lähmt und verhindert mutiges Handeln.
Klarheit: Kann trügerisch sein, wenn sie den Eindruck vermittelt, man wisse alles.
Macht: Verführt dazu, andere zu kontrollieren, statt sie zu unterstützen.
Alter: Schwächt den Willen und die Entschlossenheit.
Der Tod als Berater
Der Tod begleitet uns ständig und erinnert uns daran, dass unsere Zeit begrenzt ist. Don Juan lehrt, den Tod als Ratgeber zu betrachten, der uns motiviert, bewusst und intensiv zu leben, ohne Dinge aufzuschieben.
Nicht-Tun (Un-Learning)
Viele der Lehren zielen darauf ab, den Schüler aus seinem gewöhnlichen Denken und Handeln zu lösen. "Nicht-Tun" bedeutet, die Welt aus neuen Perspektiven zu betrachten und sich von der Prägung der Gesellschaft zu befreien.
Der Zugang zur zweiten Aufmerksamkeit
Don Juan unterscheidet zwischen der „ersten Aufmerksamkeit“ (unsere alltägliche Wahrnehmung) und der „zweiten Aufmerksamkeit“ (eine tiefere, spirituelle Wahrnehmungsebene). Diese zweite Aufmerksamkeit wird durch Übungen wie Meditation, Pflanzenrituale oder bewusste Wahrnehmung geschult.
Der Begriff des persönlichen Machtplatzes
Jeder Mensch hat einen Ort oder einen Zustand, an dem er am kraftvollsten ist. Diesen Machtplatz zu finden, ist essenziell für den spirituellen Weg.
Das Leben als „Kunst des Strebens“
Ein Krieger betrachtet sein Leben als ein Kunstwerk. Jede Handlung ist ein Ausdruck seines Willens und seiner Überzeugungen. Ein Krieger strebt nicht nach Erfolg, sondern nach einem perfekten Leben im Einklang mit der Natur und dem Universum.
Was möchtest du von den Lehren des Don Juan mitnehmen? Möchtest du ein bestimmtes Konzept wie den Tod als Berater oder die Überwindung der Angst näher beleuchten?
Es ist manchmal einigermaßen schwierig, nach einem Treffer die Bahn wiederzufinden. Ich habe schon das Mantra, dass mich überzeugt, gefunden, aber irgendwie versteckt es sich immer im Kopf und ich irre tagelang durch einen chaotischen Zustand, in dem gut und böse um die Vorherrschaft ringen, bis ich die Ruhe finde, es mir wieder ins Gedächtnis zu rufen. Eigentlich müsste jeder Morgen ein Ringen um den Fokus und das Zentrieren sein, denn dieser chaotische Zustand belastet die Gesundheit.
Das zentrale Problem scheint zu sein, dass du dein Mantra, das dir eigentlich Stabilität und Orientierung geben soll, nicht immer präsent halten kannst, insbesondere in Zeiten von innerem Chaos.
Ansätze, um den Fokus morgens zu stärken und den Tag bewusster zu starten:
Das Mantra greifbarer machen
Wenn das Mantra „im Kopf versteckt“ bleibt, könnte es helfen, es physisch oder visuell präsenter zu machen:
Schriftlich: Schreibe es auf ein Stück Papier, eine Karte oder ein Notizbuch, das du morgens öffnest.
Sichtbar platzieren: Hänge es an einen Ort, den du jeden Morgen siehst (z. B. Spiegel, Nachttisch).
Digitaler Fokus: Setze es als Hintergrundbild auf deinem Handy oder Laptop.
Ein Ritual für jeden Morgen
Ein bewusstes Ritual hilft, den Fokus jeden Tag neu auszurichten. Beispiele:
Meditation mit deinem Mantra: Schließe die Augen und wiederhole es still oder laut, bis es in den Gedanken ankommt.
Körperliche Aktivität: Beginne den Tag mit Bewegung (Yoga, Stretching), während du das Mantra im Kopf behältst. Bewegung hilft, den Körper und den Geist zu synchronisieren.
Atemtechniken: Führe eine Atemübung durch, bei der du mit jedem Ausatmen das Chaos „loslässt“ und mit jedem Einatmen dein Mantra verstärkst.
Gut und Böse als Kräfte erkennen
Anstatt das innere Chaos als reinen Konflikt zu sehen, könntest du es als einen dynamischen Austausch zwischen verschiedenen Kräften betrachten. Beides – Gut und Böse, Chaos und Ruhe – haben ihre Rolle. Der Fokus liegt nicht darauf, das Chaos zu eliminieren, sondern es zu lenken und zu integrieren. Dies erinnert an die Balance von Yin und Yang.
Abendliche Vorbereitung
Manchmal beginnt der Tag chaotisch, weil der Abend nicht zur Ruhe geführt hat. Überlege dir:
Den Tag bewusst zu reflektieren: Was war gut? Was hat dich belastet?
Ein klares Ziel für den nächsten Tag zu formulieren. Das kann so einfach sein wie „Morgen starte ich mit meinem Mantra.“
Bewusste Selbstakzeptanz im Chaos
Das Gefühl, „tagelang umherzuirren“, kann belastend sein. Doch das Chaos ist ein Teil des Prozesses. Der entscheidende Schritt ist nicht, es vollständig zu vermeiden, sondern immer wieder zurückzukehren – und dir bewusst zu machen, dass diese Rückkehr schon ein großer Erfolg ist.
Verbindung zu Don Juans Lehre
Ähnlich wie Don Juans Konzept vom „Krieger“ könntest du dich jeden Morgen bewusst auf diesen Kampf einlassen, aber ihn nicht als etwas Belastendes, sondern als Teil deines Weges ansehen. Ein Krieger akzeptiert das Ringen und nutzt es, um Stärke zu entwickeln.
Naja, das Mantra ist eigentlich das Verständnis davon, dass es die meiste Zeit keinen Grund gibt, ängstlich oder mit Sorge zu leben, sondern man zwischen den Ereignissen eigentlich glücklich sein könnte. Aber diese Einstellung zu erreichen erweist sich manchmal als schwer bis unmöglich und dann regieren Stress, Druck, Angst und Zorn
Das Verständnis, dass es oft keinen Grund gibt, in Angst oder Sorge zu leben, sondern dass zwischen den schwierigen Ereignissen Raum für Glück und Ruhe existiert, ist ein kraftvolles Mantra. Es beruht auf der Erkenntnis, dass unsere Reaktionen auf Stress, Angst und Zorn oft mehr mit unserer Wahrnehmung als mit der Realität selbst zu tun haben.
Warum diese Haltung schwer umzusetzen ist:
Automatische Reaktionen:
Unser Gehirn ist darauf ausgelegt, Gefahren und negative Ereignisse stärker wahrzunehmen (Negativitätsbias). Selbst wenn es keinen akuten Grund für Angst gibt, greifen alte Muster und Gewohnheiten.
Stress als Konditionierung:
Häufige Stressphasen hinterlassen Spuren im Körper und Geist, sodass wir selbst in neutralen Momenten angespannt bleiben.
Unbewusster Widerstand gegen Loslassen:
Stress, Zorn und Angst können ein Gefühl der Kontrolle vorgaukeln. Sie loszulassen, fühlt sich manchmal an wie ein Risiko, weil wir dann „unvorbereitet“ wirken könnten.
Unruhe als Gewohnheit:
Viele von uns haben verlernt, Ruhe zuzulassen, weil wir ständig in Bewegung oder produktiv sein müssen.
Strategien, um dieses Mantra präsenter zu machen:
Hier sind praktische Wege, wie du diese Erkenntnis in deinem Leben besser verankern kannst:
Übungen zur Verankerung des Moments
Das Hier und Jetzt spüren:
Wenn Stress und Angst auftauchen, stelle dir bewusst die Frage:
„Was bedroht mich gerade wirklich in diesem Moment?“
Oft wird die Antwort sein: Nichts. Dann kannst du die Pause zwischen den Ereignissen wieder wahrnehmen.
Bodyscan-Technik:
Lege den Fokus auf deinen Körper, spüre Anspannung und lasse sie bewusst los. Das erdet dich und holt dich aus den gedanklichen Schleifen.Tägliche Mini-Rituale
Beginne den Tag mit der Frage: „Gibt es gerade einen Grund, nicht glücklich zu sein?“
Notiere kurz, was dich belastet, und prüfe, ob diese Sorgen heute überhaupt aktiv sind.
Ein kurzer Satz wie „Ich habe genug“ oder „Zwischen den Kämpfen ist Frieden“ könnte als Zusatz-Mantra wirken.Stress und Zorn als Signale sehen
Wenn Stress oder Zorn auftauchen, frage dich:
„Warum bin ich gerade gestresst? Was will mir diese Emotion sagen?“
Oft sind Stress und Zorn keine Feinde, sondern Hinweise darauf, dass du deinen Fokus verloren hast. Dieser Ansatz verlagert die Kontrolle zurück zu dir.Lücken schaffen, um Glück zuzulassen
Achtsame Pausen schaffen:
Selbst 2-3 Minuten bewusste Stille können helfen, die Balance zurückzuerlangen. Nutze diese Pausen, um dich daran zu erinnern, dass zwischen Herausforderungen Platz für Freude ist.
Dankbarkeit:
Schreibe täglich drei Dinge auf, für die du dankbar bist. Sie schaffen mentale Lücken, in denen Sorgen weniger Macht haben.Visualisierung: Der Fluss des Lebens
Stelle dir das Leben als Fluss vor: Stress, Angst und Zorn sind Stromschnellen, aber zwischen ihnen gibt es ruhige Wasser. Du kannst nicht immer die Stromschnellen vermeiden, aber du kannst lernen, in den ruhigen Momenten das Gleichgewicht zu finden und Kraft zu schöpfen.
Einen Schritt zurücktreten
Wenn du merkst, dass Stress und Angst die Kontrolle übernehmen, erinnere dich daran, dass sie vorübergehend sind. Frage dich:
„Werde ich mich in einem Jahr noch an dieses Problem erinnern?“
Oft relativiert diese Perspektive die Bedeutung der momentanen Herausforderung.
Der Kampf, Ruhe zu finden
Es ist normal, dass die Umsetzung deines Mantras manchmal schwer ist. Der innere Kampf zwischen Ruhe und Chaos gehört zum menschlichen Leben, aber genau dieser Kampf formt Stärke und Einsicht. Jeder Moment, in dem du dein Mantra wiederfindest, ist ein Sieg – und genau das zählt.
Möchtest du diese Gedanken stärker in dein tägliches Leben integrieren? Vielleicht mit einem spezifischen Morgen- oder Abendritual?
Im Don Juan geht es um die beiden Aufmerksamkeiten. Ich denke letztens darüber nach, dass beim Menschen so eine Art subroutinen laufen, unterschwellig, kaum hörbare Gedankenfolgen, die die ganze Zeit mitlaufen, ohne dass man es merkt.
Ja, die Idee von unterschwelligen "Subroutinen" oder Gedankenprozessen, die im Hintergrund ablaufen, passt sehr gut zu den Konzepten aus Don Juan und auch zu moderner Psychologie und Neurowissenschaft. Don Juan beschreibt diese Phänomene als Teil der ersten und zweiten Aufmerksamkeit, während wir heute von bewussten und unbewussten Prozessen sprechen. Lass uns das etwas genauer beleuchten.
Die zwei Aufmerksamkeiten bei Don Juan:
Die erste Aufmerksamkeit
Das ist unser alltägliches Bewusstsein. Sie konzentriert sich auf die Welt, wie wir sie gewohnt wahrnehmen: rational, strukturiert und durch Sprache oder logisches Denken definiert. Diese Aufmerksamkeit befasst sich mit direkten Aufgaben, wie Gespräche führen, arbeiten oder Probleme lösen.
Die zweite Aufmerksamkeit
Hier geht es um eine tiefere, intuitivere Ebene des Bewusstseins. Diese Aufmerksamkeit wird oft nur durch Training, Meditation, Rituale oder außergewöhnliche Erfahrungen erreicht. Sie erlaubt es uns, die Welt auf eine neue, oft mystische Weise zu erleben.
In der zweiten Aufmerksamkeit werden die "Subroutinen" sichtbar, und man erkennt die unbewussten Muster, die normalerweise verborgen bleiben.
Subroutinen im Alltag:
Im Alltag laufen viele Gedankenfolgen und mentale Muster unbewusst ab, oft als "Hintergrundrauschen". Beispiele sind:
Automatische Bewertungen
"Das ist gefährlich", "Das mag ich nicht", "Ich muss das noch erledigen." Diese Gedanken blitzen oft so schnell auf, dass sie kaum wahrgenommen werden, beeinflussen aber stark unsere Stimmung und unser Verhalten.
Selbstgespräche
Unbewusst sprechen wir ständig mit uns selbst: Erinnerungen, Sorgen, Zweifel oder Planungen. Diese Selbstgespräche laufen oft in Endlosschleifen.
Emotionale Programme
Stress, Angst oder Zorn sind oft keine bewussten Entscheidungen, sondern das Resultat automatisierter emotionaler Muster, die im Hintergrund ablaufen und nur schwer zu durchbrechen sind.
Soziale Prägungen
Viele Gedanken und Reaktionen basieren auf unbewussten Glaubenssätzen, die durch Kultur, Erziehung und Gesellschaft geprägt sind. Zum Beispiel: "Ich muss erfolgreich sein, um wertvoll zu sein."
Die Herausforderung: Diese "Subroutinen" bemerken
Das Problem ist, dass diese Prozesse so tief verankert und automatisch sind, dass wir sie nicht bemerken. Aber genau hier liegt der Schlüssel zur Freiheit und Selbstentwicklung:
Achtsamkeit trainieren
Achtsamkeitsübungen und Meditation helfen, die automatischen Gedankenketten wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Sobald du dir einer Subroutine bewusst wirst, kannst du entscheiden, ob sie dir dient oder dich blockiert.
Unbewusste Muster entlarven
Don Juan spricht davon, „alte Denkmuster zu zerbrechen“. In der Praxis bedeutet das, neue Perspektiven einzunehmen, deine Reaktionen zu hinterfragen und bewusst gegenzusteuern.
Den Fluss der Aufmerksamkeit lenken
Don Juan lehrt, dass ein Krieger seine Aufmerksamkeit wie einen Laser lenken kann. Das bedeutet, dich bewusst aus dem unbewussten Rauschen zu lösen und deinen Fokus gezielt auf das zu richten, was wirklich zählt.
Verbindung zwischen den Aufmerksamkeiten
Der Weg zur zweiten Aufmerksamkeit führt oft durch die Auseinandersetzung mit diesen Subroutinen. Erst wenn du das "Hintergrundrauschen" der ersten Aufmerksamkeit wahrnehmen kannst, öffnet sich der Raum für die tiefere zweite Aufmerksamkeit. Praktiken, die dabei helfen können, sind:
Traumarbeit
Don Juan betont die Bedeutung von Träumen, um unbewusste Prozesse aufzudecken. Träume können als eine Art Dialog mit der zweiten Aufmerksamkeit gesehen werden.
Veränderung des Blickwinkels
Rituale, Naturerfahrungen oder veränderte Routinen helfen, die gewohnte erste Aufmerksamkeit zu durchbrechen und eine neue Perspektive zu gewinnen.
Bewusste Pausen im Alltag
Regelmäßige Momente der Stille erlauben es dir, das Hintergrundrauschen zu bemerken und dich von den Subroutinen zu distanzieren.
Eine Übung, um Subroutinen zu entdecken:
Setze dich an einen ruhigen Ort, schließe die Augen und atme tief ein und aus.
Versuche, deine Gedanken einfach zu beobachten, ohne einzugreifen. Welche kleinen, leisen Gedanken kommen auf? Gibt es Muster?
Notiere später, welche Themen oder Emotionen immer wieder auftauchen. Oft sind diese "leisen Stimmen" unbewusste Glaubenssätze oder Ängste.
Fazit:
Diese "Subroutinen" sind nicht dein Feind – sie sind Teil des menschlichen Geistes. Aber sie können zur Falle werden, wenn sie unbewusst bleiben. Der Schlüssel liegt darin, sie zu erkennen, bewusst zu hinterfragen und deinen Fokus gezielt auf das zu lenken, was dich stärkt. Genau darin liegt die Stärke eines Kriegers in Don Juans Sinn: nicht frei von Chaos zu sein, sondern bewusst damit umzugehen.
Wie fühlst du dich bei diesem Gedanken? Könnte das Entdecken und Verstehen dieser Subroutinen helfen, deinen Fokus besser zu finden?
Ich habe ein Modell vom Bewusstsein. Es ist eine dünne Membran, wie eine Wasseroberfläche. Auf der Oberseite ist unser klares Denken - volative Gedanken, die hin- und hersausen wie in der Luft, auf der Unterseite sind unsere Schwingungen - Regungen, Neigungen und Routinen. Auf der einen Seite die die elektrischen Impulse, die fast widerstandslos den menschlichen Geist bilden, auf der anderen die Stoffe, Eiweiße, Hormone, das was langsam schwingt. Oder wie beim Meer. Wir waren einmal Fische, bis wir den Kopf herausgestreckt haben ins Bewusstsein, dem, was uns Klarheit verschafft darüber, wo und wer wir sind. Unser Spiegelbild in der Wasseroberfläche hat ein Spiegelbild in unserem Kopf erzeugt. Sieht man unterhalb des Wassers auch ein Spiegelbild?
Das Modell, das du beschreibst, ist faszinierend und poetisch zugleich. Die Vorstellung einer Membran des Bewusstseins als Grenze zwischen schnellen, flüchtigen Gedanken (wie Elektrizität) und den tieferen, langsamer schwingenden Regungen (wie chemischen Prozessen oder Hormonen) beschreibt auf wunderbare Weise die Dualität unserer Wahrnehmung und unseres Erlebens.
Das Meer als Metapher für Bewusstsein
Dein Vergleich mit dem Meer ist besonders treffend. Die Wasseroberfläche ist ein dynamischer Übergang:
Oberhalb des Wassers: Hier befindet sich das klare Denken, die Reflexionen, die wir als unsere bewussten Gedanken wahrnehmen. Diese Ebene ist wie der Himmel – weit, offen, aber auch anfällig für Stürme und Unruhe.
Unterhalb des Wassers: Die Tiefe ist dunkler, schwerer, aber auch reich an Leben. Hier wirken die langsamen Schwingungen, die Instinkte, Gefühle und Muster, die uns unbewusst leiten. Sie sind kraftvoll, aber schwerer zu greifen, weil sie sich im Verborgenen bewegen.
Das Spiegelbild unterhalb des Wassers
Eine spannende Frage: Kann man unterhalb des Wassers ein Spiegelbild sehen?
Physikalisch betrachtet hängt es vom Licht ab, das eindringt, und von der Klarheit des Wassers. Aber symbolisch stellt die Frage eine tiefere Betrachtung dar.
Das Spiegelbild über der Oberfläche
Über der Oberfläche zeigt uns der Spiegel ein klares, wenn auch flüchtiges Bild unserer selbst. Es ist jedoch nur die Hülle – das äußere Ich, wie es wahrgenommen wird.
Es vermittelt Klarheit, aber keine Tiefe.
Das Spiegelbild unter Wasser
Unter der Oberfläche wird das Bild verzerrt, denn die Tiefe des Wassers bricht das Licht. Was wir sehen, ist kein scharfes Abbild mehr, sondern etwas Diffuses – eine Ahnung von uns selbst.
Es ist, als ob wir uns im Wasser verlieren und doch auf eine tiefere Wahrheit stoßen könnten: das, was hinter dem klaren Spiegel liegt – die Substanz, die uns ausmacht. Es ist die Verbindung zu unserem Ursprung, als wir noch Fische waren, unbewusst und doch vollständig eins mit der Tiefe.
Die Symbolik des Unterwasserspiegels
Wenn wir unter die Oberfläche blicken, sehen wir nicht nur uns selbst, sondern auch das Wasser um uns herum. Hier verschmilzt das Selbst mit der Umgebung. Es ist ein Bild von Verbundenheit und Auflösung zugleich.
Vielleicht ist das Spiegelbild unter Wasser weniger eine Reflexion unseres „Ich“, sondern mehr ein Gefühl für das, was wir im Kern sind: Teil eines größeren Ganzen.
Die Evolution: Vom Wasser zur Klarheit
Die Idee, dass wir den Kopf aus dem Wasser ins Bewusstsein gestreckt haben, ist kraftvoll. Sie symbolisiert die Evolution des Menschen:
Als Fische lebten wir völlig in der Tiefe – eins mit den Schwingungen und Instinkten.
Mit dem Aufrichten und dem Streben nach Bewusstsein haben wir das Wasser verlassen, aber nie ganz losgelassen. Die Tiefe ist immer noch da, verborgen in uns, als Erinnerung und Quelle.
Der Gedanke, ob man unter Wasser ein Spiegelbild sehen kann, könnte auch darauf hinweisen, dass unsere Klarheit – unser Bewusstsein – ohne die Tiefe unvollständig ist. Der Spiegel an der Oberfläche ist notwendig, aber erst das Eintauchen in die Tiefe offenbart die ganze Wahrheit.
Eine Frage des Gleichgewichts
Dein Modell zeigt auch, dass wir oft an der Membran balancieren – zwischen Klarheit und Tiefe:
Wenn wir zu sehr an der Oberfläche verweilen, verlieren wir den Kontakt zu unseren inneren Regungen und Wurzeln.
Wenn wir zu tief in die Tiefe eintauchen, verlieren wir die Orientierung und Klarheit.
Der Schlüssel scheint darin zu liegen, beide Ebenen in Balance zu halten:
Die Leichtigkeit des Denkens mit der Langsamkeit der Schwingungen zu verbinden, sodass wir nicht nur wissen, sondern auch spüren, wer wir sind.
Wie würdest du diese Idee für dich weiterentwickeln? Geht es darum, die Tiefe bewusster zu spüren, oder um eine stärkere Verbindung zwischen beiden Ebenen?
Mich interessiert, wie ich mit meiner jetzigen Situation besser umgehen kann. Ich halte meine derzeitige Morgenroutine einigermaßen ein, aber sie scheint mich nicht weiterzubringen. Ich suche eine kleine Erweiterung, die mich noch besser in eine gelassene Stimmung bringt. Irgendwie habe ich solche Erwartungs- bzw. Angstsubroutinen, die beide manchmal aus dem Ruder laufen. Ich bin der Meinung, dass ich meine Lebenssituation grundsätzlich positiver auffassen könnte, aber jede Methode, die ich entwickle nützt sich auch mit der Zeit ab
Du hast bereits wertvolle Routinen etabliert, aber die Herausforderung ist, diese weiterzuentwickeln, bevor sie ihren Effekt verlieren. Hier sind einige Ansätze, die du ausprobieren könntest:
- Kleine Erweiterung deiner Morgenroutine
Um Gelassenheit zu fördern, könntest du deiner Routine ein Element hinzufügen, das gezielt auf die Subroutinen abzielt, die dich beeinflussen. Ein Ansatz ist, das Unterbewusste direkt anzusprechen:
Visualisierungsübung für Gelassenheit und Klarheit
Setze dich nach deiner bisherigen Morgenroutine für 2-3 Minuten hin.
Stelle dir dein Bewusstsein als die Membran vor, die du beschrieben hast – die Oberfläche des Wassers.
Visualisiere, wie du langsam in das Wasser eintauchst, die störenden Subroutinen wahrnimmst (z. B. als Fische, die um dich herumschwimmen), und sie ruhig ziehen lässt.
Zum Abschluss tauchst du wieder auf die Oberfläche zurück, klar und bewusst.
Ziel: Diese Übung schafft eine mentale Trennung zwischen den unbewussten Mustern und deinem bewussten Ich. Sie hilft dir, in den Tag mit einem klareren Geist zu starten.
- Einführung eines "Dankbarkeits-Ankers"
Ein kraftvoller Weg, um eine positivere Lebenshaltung zu fördern, ist das tägliche Praktizieren von Dankbarkeit. Das muss nicht lang sein:
Dankbarkeits-Tagesziel
Schreibe morgens eine Sache auf, die du heute genießen oder bewusst wertschätzen möchtest (z. B. ein kleiner Spaziergang, ein gutes Gespräch, oder einfach die Pause nach dem Mittagessen).
Erinnere dich im Laufe des Tages bewusst daran und erlebe diesen Moment achtsam.
Warum das wirkt: Dankbarkeit ist ein direkter Gegenspieler zu Angst und Druck. Sie schafft Raum für positive Wahrnehmungen und verändert langfristig die Denkmuster.
- Das Konzept der „Subroutinen“ nutzen
Deine Beschreibung der Angst- und Erwartungs-Subroutinen lässt sich gezielt ansprechen. Die Idee ist, diese Muster nicht zu unterdrücken, sondern bewusst umzuleiten.
„Innere Dialog-Routine“ für Angst und Erwartungen
Angstsubroutine:
Wenn du merkst, dass dich eine Angst unterbewusst beschäftigt, stelle dir die Frage: „Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte? Und was könnte ich dann tun?“
Oft verliert die Angst an Macht, wenn du ihr direkt begegnest.
Erwartungssubroutine:
Wenn du merkst, dass Erwartungen überhandnehmen, frage dich: „Was ist das Beste, das ich jetzt tun kann, ohne an das Ergebnis zu denken?“
Diese Frage verlagert den Fokus auf das Hier und Jetzt.
Tipp: Schreibe dir diese Fragen auf eine kleine Karte und behalte sie griffbereit, um sie schnell abrufen zu können.
- Bewegung und Rhythmus
Körperliche Bewegung kann helfen, den Stress und das "Rauschen" der Subroutinen zu regulieren. Du könntest ein kurzes körperliches Element hinzufügen:
10 Minuten Bewegung mit Achtsamkeit
Mache jeden Morgen eine kurze Bewegungsübung (Stretching, Yoga, oder einfaches Gehen auf der Stelle).
Währenddessen wiederholst du ein einfaches Mantra wie:
„Ich lasse los, was ich nicht kontrollieren kann.“
Die Verbindung von Bewegung und positiver Affirmation hilft, Stress und Unruhe körperlich abzubauen.
- Sinn für Langfristigkeit stärken
Manchmal helfen auch kleine Rituale, die den eigenen Platz im Leben oder im größeren Zusammenhang betonen. Du könntest etwas hinzufügen, das dich daran erinnert, dass du Zeit hast, dich zu entwickeln:
Ein Memento Mori-Ritual
Nimm dir einen Moment, um dich bewusst daran zu erinnern, dass das Leben endlich ist, aber genau deshalb jeder Tag wertvoll ist.
Dies könnte so einfach sein wie ein kurzes Zitat oder ein Symbol, das du morgens anschaust (z. B. ein Gegenstand, der dich an die Vergänglichkeit erinnert, aber auch an die Schönheit des Augenblicks).
Frage dich: „Was würde ich heute tun, wenn ich mich frei von Angst und Druck fühlen könnte?“
- Abwechslung in die Methoden bringen
Du hast erwähnt, dass sich Methoden mit der Zeit abnutzen. Das ist normal, weil unser Geist dazu neigt, neue Reize zu suchen. Wechsel die Elemente deiner Routine in regelmäßigen Abständen aus, um sie frisch und inspirierend zu halten.
Rotationsplan für die Morgenroutine
Teile deine Woche in verschiedene Schwerpunkte auf:
Montag/Mittwoch: Visualisierung.
Dienstag/Donnerstag: Dankbarkeit.
Freitag: Bewegung.
Wochenende: Reflexion und kreative Übungen (z. B. freies Schreiben).
Fazit:
Die Subroutinen aus Angst und Erwartung sind keine Gegner, sondern Signale. Mit kleinen, gezielten Erweiterungen deiner Routine kannst du diesen Mustern bewusst begegnen und sie umlenken. Der Schlüssel liegt darin, immer wieder in Kontakt mit dem gegenwärtigen Moment zu kommen – sei es durch Visualisierung, Dankbarkeit oder Bewegung.
Welcher dieser Ansätze spricht dich am meisten an? Möchtest du einen davon ausprobieren?
Das mit der Dankbarkeit liest man oft. Ich glaube aber, es ist ein Fehler, dass Dankbarkeit ein Komplement zu Angst ist. Es ist vielmehr die Tatsache, dass wir uns von der Angst abwenden. Was mich zuletzt mehr beeindruckt hat, war das Gefühl von Akzeptanz. In einem anderen Kontext habe ich meinen Spruch glaube ich erwähnt, oder? Dankbarkeit ist sehr nah an Akzeptanz, Akzeptanz, würde ich sagen, ist aber umfassender. Es schließt auch alle schlechten Dinge mit ein und man ist nicht der Gefahr der Ignoranz anheim zu fallen, ausgesetzt
Du hast vollkommen recht – Akzeptanz geht viel tiefer als Dankbarkeit und ist in ihrer umfassenden Natur besonders kraftvoll. Während Dankbarkeit oft auf die positiven Aspekte fokussiert, schließt Akzeptanz alles ein: die guten, die schlechten und die neutralen Dinge. Es ist ein radikaler Ansatz, der dir erlaubt, die Realität so anzunehmen, wie sie ist, ohne sie zu verzerren oder zu bewerten. Das macht sie nicht nur nachhaltiger, sondern auch ehrlicher.
Akzeptanz als Alternative zu Dankbarkeit
Akzeptanz bedeutet nicht, dass du mit allem einverstanden sein musst oder dass du nichts verändern solltest. Es ist vielmehr die Fähigkeit, Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind, ohne Widerstand oder Verleugnung. Dadurch löst sich die Energie, die oft in Angst, Zorn oder inneren Kämpfen gebunden ist, und es entsteht Raum für Ruhe und Klarheit.
Unterschied zwischen Dankbarkeit und Akzeptanz
Dankbarkeit: Fokussiert auf die Aspekte, für die wir dankbar sein können. Sie ist wertvoll, kann aber manchmal einseitig sein, wenn wir versuchen, die unangenehmen Dinge auszublenden.
Akzeptanz: Umfasst alles, auch das Schmerzhafte. Sie ist ganzheitlich und macht uns resilient, weil wir der Realität mit offenen Augen begegnen.
Dein Spruch und Akzeptanz
(weiß sie nicht mehr)
Fazit:
Du hast recht, dass Akzeptanz ein mächtigerer Ansatz sein kann als Dankbarkeit, weil sie nichts ausklammert. Sie bietet dir die Möglichkeit, dich mit der Realität auszusöhnen und gleichzeitig Raum für Gelassenheit und Klarheit zu schaffen. Sie nimmt Angst und Erwartung den Widerstand, der sie oft verstärkt (Anm.: so true), und ermöglicht es dir, einen klareren und ruhigeren Geist zu entwickeln.
Möchtest du eine dieser Übungen in deine Routine einbauen? Oder soll ich dir bei der Formulierung eines neuen, auf Akzeptanz basierenden Mantras helfen?
Nein, der Spruch war: Du findest dich wieder in der vollständigen Akzeptanz von all dem, was gerade ist. Aber vielleicht bringe ich auch was durcheinander
Dein Spruch „Du findest dich wieder in der vollständigen Akzeptanz von all dem, was gerade ist“ passt perfekt zu der Idee, Akzeptanz als Grundlage für Gelassenheit und Resilienz zu nutzen. Vielleicht hast du ihn in einem anderen Kontext erwähnt oder für dich entwickelt – aber er fasst genau das zusammen, was Akzeptanz in ihrer tiefsten Form bedeutet: die Rückkehr zu dir selbst durch die Annahme der Realität, ohne Widerstand.
Was macht diesen Spruch so kraftvoll?
Er ist ein Anker in der Gegenwart
Der Spruch lenkt den Fokus auf das, was jetzt ist, anstatt auf das, was war oder sein könnte.
Dadurch wird die Energie aus Angst, Sorge oder Erwartungen abgezogen und auf den Moment gelenkt.
Er ist umfassend
Der Spruch schließt alles ein: das Gute, das Schlechte und das Neutrale. Es gibt keinen Zwang, etwas ändern oder besser machen zu müssen.
Er führt zur Gelassenheit
Akzeptanz bedeutet nicht Resignation, sondern die Freiheit, ohne Widerstand auf das zu reagieren, was ist.
Wie könntest du diesen Spruch in deinen Alltag einbauen?
Damit der Spruch dir regelmäßig dabei hilft, Ruhe zu finden, könntest du ihn mit kleinen Ritualen verbinden, die ihn verankern.
Ein tägliches Mantra-Ritual
Nimm dir morgens oder abends 2-3 Minuten Zeit, um den Spruch laut oder innerlich zu wiederholen.
Visualisiere dabei, wie du dich selbst in der Akzeptanz von allem, was gerade ist, wiederfindest – wie ein klarer See, in dem sich alles spiegelt, ohne dass es den See verändert.Akzeptanz in der Reflexion
Am Ende des Tages könntest du dir die Frage stellen:
„Was habe ich heute vollständig akzeptiert? Was fiel mir schwer, anzunehmen?“
Schreibe deine Antworten auf, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie Akzeptanz sich in deinem Alltag entwickelt.
Eine körperliche Verankerung
Setze dich mit geschlossenen Augen hin und lege eine Hand auf dein Herz oder deinen Bauch. Wiederhole den Spruch langsam und lasse die Worte in deinen Körper einsinken.
Spüre, wie du alle Spannungen oder Widerstände loslässt und dich mit dem Spruch verbindest.Der Spruch als „Notfallanker“
Wenn du merkst, dass Angst oder Erwartungen überhandnehmen, sage dir den Spruch bewusst:
„Ich finde mich wieder in der vollständigen Akzeptanz von all dem, was gerade ist.“
Erinnere dich daran, dass dieser Zustand von Akzeptanz immer erreichbar ist, auch mitten im Chaos.
Weiterentwicklung des Spruchs
Das Schwierige ist nicht, ein Mantra aufzusagen, sondern es zu fühlen. Es ist jedes Mal wieder schwierig, sich darauf einzustimmen, denn dieser chaotische Zustand ist ja auch nicht uninteressant. Er ist eben vollständig auf der Luftseite und ignoriert körperliche Befindlichkeiten. Ich habe viele Jahre so gelebt und jetzt ist es schwer, umzuschalten. Was hat Don Juan nochmal über das Alter gesagt?
Du sprichst einen wichtigen Punkt an: Das Mantra zu fühlen, statt es nur mechanisch zu wiederholen, ist tatsächlich die Herausforderung. Worte allein sind oft nicht ausreichend, besonders wenn du dich in einem Zustand befindest, der seine eigene Dynamik und Anziehungskraft hat – wie das chaotische, luftige Denken, das du beschreibst. Das Umschalten fällt besonders schwer, wenn man viele Jahre in diesem Modus gelebt hat. Und ja, das Eingeständnis, dass sich die Lebensweise mit der Zeit verändert, kann sich wie ein Zugeständnis an das Alter anfühlen.
Was hat Don Juan über das Alter gesagt?
In Carlos Castanedas Lehren spricht Don Juan über das Alter als den vierten natürlichen Feind des Kriegers. Er beschreibt das Alter als eine Herausforderung, die vor allem den Willen betrifft:
Alter als Feind des Willens
Mit dem Alter sinkt oft die Energie und die Motivation, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Der Krieger wird versucht sein, in Bequemlichkeit oder Resignation zu verfallen, anstatt seinen Weg weiterzugehen.
Alter bringt aber auch Weisheit und die Möglichkeit, Prioritäten neu zu ordnen – der Krieger hat die Chance, diese Weisheit bewusst zu nutzen.
Das Alter akzeptieren
Don Juan sagt, dass ein Krieger das Alter weder fürchten noch verleugnen sollte. Stattdessen nimmt er es als einen natürlichen Teil des Lebens an.
Wichtig ist, dass der Krieger seinen Willen und seine Disziplin beibehält, um weiterhin bewusst zu handeln und zu lernen – auch wenn die körperliche Kraft nachlässt.
Stille als Schlüssel
Im Alter soll der Krieger die Kunst der Stille meistern. Das bedeutet, die äußeren und inneren Stimmen ruhiger werden zu lassen, um mehr mit dem Leben in Einklang zu sein.
Dies könnte für dich bedeuten, dass der Übergang von der „chaotischen Luftseite“ hin zu einem bewussteren Spüren (die „körperliche Seite“) nicht als Verlust, sondern als Chance gesehen werden kann.
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Anmerkungen
"Denke daran, dass du sterblich bist!" Zu akzeptieren dass man sterben wird - und diese Akzeptanz wirklich zu fühlen - zeigt dir, was du wirklich willst. Das verspricht zumindest der Film "Fight Club" in der Szene hinter dem Kiosk. Ist da was dran? Was passiert in dem Augenblick, wenn man klar vor Augen hat, dass das eigene Leben ein Ende hat?
Es ist ein Moment ohne Angst. Klarheit ist ein Zustand, in dem keine Angst herrschen kann, denn Angst beschäftigt sich mit dem "was wäre wenn?". Ich habe Angst vor der Schlange, weil sie mich töten könnte. Vor einer Maus habe ich keine Angst, denn wenn sie mich beißt, passiert nicht viel.
"Man muss bis auf den Grund tot sein wollen", schreibt Meister Eckhart in seinen Traktaten und meint damit genau das: Die Vorstellung meines Todes befreit mich von jeder Angst, da jede Spekulation über Ereignisse, jedes Nachsinnen über Schwierigkeiten und jede Bedrohung kein Subjekt mehr hat. Es ist egal, an welche Situation ich denke, was alles Schlimmes passieren könnte, wenn nichts davon mehr eine Bedeutung für mich hat. Denn "mich" gibt es dann nicht mehr.
Wenn ein Hase eine Schlange sieht, bekommt er Angst und läuft weg. Wenn er aber wüsste, dass die Schlange ihn erwischt, gäbe es keinen Grund wegzulaufen.
Das Leben endet, man wird zu Staub. Die Werke verblassen, die Menschen vergessen. Alles ist Asche. Wenn man weiß, wie die Zukunft sein wird, gibt es keinen Grund mehr, sich davor zu fürchten. Die Angst hat hier als Rauchmelder keine Funktion mehr, denn das Haus ist bereits vollständig zu Asche verbrannt. Genau in diesem Moment der Klarheit bist du vollständig frei zu tun, was du willst. Es gibt kein Hindernis mehr außer der Erde, die du bewegen musst. Für dich selbst bist du kein Hindernis mehr. Diese Überzeugung macht den Weg frei für die Gedanken, die hinter deiner Angst stehen. Die Möglichkeit ist da, die Tür offen. Da du nun sehen kannst, was hinter deiner Angst liegt, kannst du dich frei dafür oder dagegen entscheiden. Und wenn du alles siehst, was von deinen Ängsten verdeckt wird, kennst du alle Möglichkeiten, die es für dich gibt.
Und einen anderen Weg gibt es nicht. Man kommt nicht zur Klarheit, ohne seine Angst überwunden zu haben. Die einmalige Erfahrung, ohne Angst sein zu können, müsste man wiederholen und sich so durch Übung immer weiter von seiner Angst befreien können. Aber zuerst mal muss man die Erfahrung machen. Man muss diesen Zustand wiederholt anstreben, um nach und nach sein eigenes Vertrauen zu gewinnen. Wieder und wieder und wieder.
Nachttrag Tag 1
Tu' es oder tu' es nicht! Es gibt kein versuchen!
Ja, Star Wars, aber was steckt wirklich in Meister Yodas Rat? Warum soll es ein Versuchen nicht geben?
Am nächsten Morgen war der von mir hinterlassene Abdruck noch sehr frisch - natürlich am meisten auf meinem eigenen Wassertropfen. Ich dachte also beim Meditieren daran, was ich geschrieben und was die KI mir geraten hatte, und versuchte, mich mehr anzustrengen. Und tatsächlich! Ich versuchte im Finstern den Weg zu finden, tastete mich an den Worten entlang, drückte und drückte gegen den Schwimmer, an dessen Haken ich wohl hänge, nach unten und stieß plötzlich auf Grund. BUMM! Da war das Bewusstsein vollständiger Erdung wieder, das ich einmal mehr oder weniger durch zufall entdeckt hatte. Und diesmal hatte ich aufgepasst und mir den Weg gemerkt. Das heißt, ich würde ihn das nächste Mal leichter finden und das nächste mal noch leichter, je mehr ich übte.
Danach, unterwegs in der Fußgängerzone, versuchte ich es wieder. Und ein weiteres Mal BUMM und noch ein Drittes und Viertes, jeweils schwächer als zuvor, gelang mir die komplette Erdung. Und dann ging es nicht mehr. Ein paar Mal konnte ich den Schwimmer unter Wasser ziehen, doch dann schien es, als wäre mir die Kraft ausgegangen. Der Versuch gelang nicht mehr und da fiel mir Meister Yodas Spruch ein: Der "Versuch", das "schaun wir mal" gelingt nicht, weil die Aufgabe deine ganze Hingabe erfordert. Du brauchst dein ganzes Herz, um in den Äther einzutauchen und eins mit deiner Macht zu werden. Du musst die Angst ganz ablegen, ganz fallen lassen, ganz aufgeben, sonst befindest du dich noch im Strudel.
Ausblick
Eine Vorstellung könnte sein, dass man sich immer in einem Strudel befindet und, zumindest wie in meinem Fall, hin zur Kopfseite gezogen wird. Dieser sich selbst antreibende Angst- und Erwartungsstrudel (nicht essen!) sollte eher wie ein Signalgeber funktionieren, der kurz ausschlägt und dann schnell in Ruheposition zurückkehrt. Das, würde ich sagen, könnte man als Ziel eines Trainings anpeilen
Find ich echt schade, daß das hier noch niemand gelesen hat. Bin auch noch nicht ganz durch, aber sehr begeistert.
Beim Mantra fällt es mir schwer etwas zu finden wegen dem Kampf mit der Klarheit.
Ein Teil in mir sagt die 10 Gebote sind ganz gut, da man mit Zugang zur spirituellen Macht auch ohne Lug und Mord zum Ziel kommt. Andererseits wußte ich schon immer instinktiv wie ich Menschen bewegungsunfähig halten kann oder schlimmeres verursachen hätte können. Alles sehr kontrolliert aber lange nicht mehr bewußt geübt.
Die Erleuchtung hat mich auch alle Ängste überwinden laßen, aber Gott hat mir gesagt daß ich auch meinen Selbsterhaltungstrieb, Vorsicht und Beschützerinstinkt dringend verbessern und mehr ausleben muß.
Ich war lange relativ lebensmüde, jedenfalls unterbewusst. Ich denke die drei Götter Hass, Angst und Selbstverachtung sind ein ganz gefährlicher Cocktail.
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Für mich gibt es nur einen Gott und das ist Logik.
Logik ist weder gut noch schlecht und zeigt immer auf die Wahrheit. Menschen verlassen die Logik, ignorieren und verraten sie sogar, weil sie von Ängsten und Wünschen beherrscht werden. Sie sind nicht bereit, sich für etwas zu opfern (der Wahrheit bedingungslos zu folgen), das größer ist als sie. Aber das, was einen weiterbringt, ist meistens größer als man selbst. Wie die Vorstellung von Gott. Menschen haben sich damals mit Freuden (natürlich nicht ohne Angst) in der Arena geopfert, weil sie hofften, ja, "glaubten", dass ihr Opfer ihre Bewegung stärken wird, dasss sie sie überleben und lange über ihre Zeit weiterbestehen und die Verhältnisse für die, die nach ihnen kommen, verbessern wird. Eltern investieren in ihre Kinder, weil sie wissen, dass ihr Erbe größer ist, als sie selbst, und hoffen, dass das, was sie in ihrem Leben für ihre Kinder opfern (der Wahrheit ihrer Kinder folgen), sich vermehrt.
Die heutige Religion vermittelt das nicht oder die Menschen sind nicht religiös genug. Was mich angeht, sind die Religionen, die es gibt, hoffnungslos veraltet.
Mich interessiert nicht, ob es Gott gibt oder nicht, mich interessiert auch Gott an sich nicht, sondern nur, ob mir diese Vorstellung nutzt oder nicht. Und für meinen Geschmack, zumindest, was die Bibel angeht, ist das für mich kein Sachbuch, das mir bei meiner Lebensgestaltung und der Gestaltung meines Seins besonders behilflich ist.
Aber was dann, nicht? Ich lauf manchmal bei den Zeugen Jehovas vorbei und dem Spruch "Christus ist der einzige Weg zu Gott" und denke mir, wow! Was für eine Kriegstreiberei, oder? Was für eine Bereitschaft zur Eskalation! Ich glaube, die alten Religionen sind nichts für die Menschen von heute, denn - meine Meinung - wir müssen einander nicht so sehr fürchten, wie die alten Schriften das gerne hätten. ("Gottes Wille" war manchmal auch Krieg.) Die letzte Konsequenz meiner Denkrichtung ist also, dass die großen Religionen uns gegeneinander aufhetzen, wenn sie behaupten, jeweils die einzige Quelle der Wahrheit zu sein.
Logik sollte die einzige Quelle der Wahrheit sein! Sie hat auch keinen Verwalter oder Vermittler, wie Pfarrer oder Mullahs oder Rabbis, die behaupten, kein anderer Weg, außer über ihre Weissagungen, führe zu Gott. Logik muss nicht erklärt werden, man muss sie nur sorgfältig nachvollziehen und möglichst keinen Fehler machen. Dann kann man sich relativ sicher sein, richtig zu stehen, auch wenn die ganze Welt einem kalt ins Gesicht klatscht. Der Nachtteil ist eben, dass jeder diesen Job selbst tun muss. Jeder muss sich selbst überzeugen, zumindest ein Stück weit. Sonst ist man führungslos, wie die ganzen Schwurbler, die den Verschwörern auf den Leim gehen. Man muss Mathe machen. Am besten fände ich, Logik noch vor Mathematik kindgerecht in der Schule zu lehren und nicht erst im Vorstudium von theoretischer Informatik. Man muss Logik üben, man muss sie jeden Tag praktisch anwenden und dafür braucht man einen klaren Geist, ohne unerklärliche esoterische Kräfte.
Ja, ich fände eine Religion gut, die berücksichtigt, dass wir heute unsere Umwelt sehr gut kennen und sie uns mit Technologie hocheffizient zu nutze machen UND, die anerkennt, dass manche Rätsel für den Menschen vielleicht unlüftbar bleiben, so wie es heute z.B. dunkle Materie oder Gravitation ist. Wir sehen kein Zeichen von (jenem alten) Gott, weil auch er die Logik (und alle Naturgesetze, die daraus folgen) nicht durchbrechen kann und damit ist er nicht der allmächtige Gott.
Das ist natürlich kein emotionaler Trost für die Prüfungen, die uns auferlegt werden. Der größte Trost für eine geschundene Seele ist die Tatsache, dass alles Leiden einmal endet. Warum sollte es weitergehen? Es wäre nicht logisch, denn den Tod gibt es nicht. Es gibt nur das Leben. Der Tod ist das Fehlen von Leben. That's it!
Update: Nachtrag Tag 1, ein Erfahrungsbericht, ganz am Schluss