Guten Morgen Wolfram,
was ist das hier? Viel Lärm um Nichts?
Schön zu lesen, dass in unserem satirischen Chefredakteur auch ein wahrer Philosoph steckt, den augenscheinlich Nichts aus dem geregelten Rhythmus bringen kann. Es ist also doch Nichts, was die Welt bewegt, mal ganz davon abgesehen, dass die so beliebte Frage "An was denkst du gerade?" mit der noch beliebteren Antwort "Nichts" nun ganz andere Dimensionen einnimmt. Wohl dem, Nichts haut mich um ;-)
Hattest du denn beim Schreiben die "Satzbau-Koriphäe" an deiner Seite? Es handelt sich ja tatsächlich nur um sieben Sätze - das soll man erstmal hinkriegen. Ich wünsche dir mindestens sieben Leser, die diese Art der Schachtelsätze zu schätzen wissen.
Da ich gerade Nichts (ungleich "nichts weiter") auf dem Zettel habe, fühle ich mich außerstande, dir bei der Entschlüsselung der Volksweisheiten ausführlich behilflich zu sein. Der Redensarten-Index verrät mir aber, dass man Gehörtes wohl durchaus sacken lassen kann, wenn man es in Gedanken umformt, wobei dich ja Nichts unterstützt hat:
etwas wirken lassen; sich an einen Gedanken gewöhnen; lernen, mit einer Situation umzugehen; sich Zeit zum Nachdenken nehmen
Und diese Gedanken lassen sich einsacken? Zum Glück scheinen sie so leicht, dass du den Sack locker schultern kannst und keine Sackkarre benötigst, dich sogar noch im letzten Abschnitt um einige Sackgesichter kümmern kannst.
Wir haben nur noch die Ausläufer eures Hagelschauers in Form von lange erwarteten Regentropfen abgekriegt. Und schwuppdiwupp zeigen die Radieschen ihr erstes Grün. Bitte? Nein, nichts, was die Welt bewegt.
Liebe Grüße in den Süden,
Christiane
Hallo Christiane,
meine Flucht in die Redensarten (Volksweisheiten) verdeutlichte mir spätestens nach dem 4. Satz, dass ich nicht in der Lage bin sachlich mit meinem Scheitern umzugehen, einem unscheinbaren, kleinen Nichts die Aufmerksamkeit entgegenzubringen, die es eigentlich verdient gehabt hätte und daher ist es nun belanglos, ob ich nun den roten Teppich ausgerollt oder den Kniefall der Entschuldigung versucht hätte, es wäre eh zu spät gewesen, da ich das kleine Nichts im Nichts, wie vieles andere auch, übersehen hatte.
Und was drängt sich da auf?
Das Scheitern unter den roten Teppich zu kehren und möglichst schnell an eine andre Adresse weiterzuleiten. Du bist also nicht der Notnagel, sondern als Helferin im Wortchaos nicht auf Volksweisheiten angewiesen zu sein.
Ein sehr schwieriges Unterfangen, wie ich zugeben muss.
Liebe Grüße
Wolfram
Ach, so lange du das Nichts nicht zur Nichtigkeit degradierst, wird es dir sicher verzeihen, übersehen worden zu sein. Wie du sagst, ist es ja noch ein ganz kleines, da passiert sowas schon mal.
Interessant finde ich aber auch deine Panik bei entgegenkommenden Problemen auf der Gedankenautobahn. Da dann Nichts in den Gegenverkehr zu schicken, halte ich für etwas unfair. Normal hilft bei solchen Angstattacken Konfrontationstherapie. Da kenne ich mich seit meiner HP-Ausbildung ein wenig mit aus, könnte dir behilflich sein. Bei "Therapie" habe ich zwar nicht so gut aufgepasst, aber Konfrontation geht immer ;-)
Schönen Wochenstart,
Christiane
Hallo Christiane,
eine Ausbildung bei Hewlett Packard durchlaufen, dann selbst jedoch zum angebissenen Apfel greifen, mich in die Konfrontation zwingen und dann auch noch das Nichts von der Straße verbannen - für einen gelungenen Start in die neue Woche hätte ich mir von der Therapeutin einfühlsamere Töne gewünscht. :-)
Bis zum nächsten Besuch auf der Couch
Wolfram