Die neue Nachbarin
Eigentlich war sie ja recht nett gewesen, diese Frau Neemayer, meine neue Nachbarin. Mit einem sympathischen Lächeln im Gesicht hatte sie die Tür gleich nach meinem Klopfen geöffnet; und sie behielt es auch noch auf als ich mich als ihr Nachbar von Gegenüber vorstellte.
Ja, natürlich habe sie etwas Zucker und ich solle doch reinkommen, sie lächelte wissend. Sicher war ihr klar, dass ich genug Zucker in meiner Junggesellenwohnung hatte. Aber etwas Besseres als dieser alte Schmäh war mir gerade nicht eingefallen, um sie aus der Nähe betrachten zu können. Witwe sei sie, hatte ein anderer Nachbar zu erzählen gewusst und ein weiterer sagte, dass ihr Mann spurlos verschwunden sein sollte.
Ihr Kaffee trank sich vorzüglich und auch den frischgebackenen Apfelstrudel ließ ich mir gut schmecken. Der Zucker war ohnehin schon vergessen. Ich war zwar schon einige Jahre aus der Übung, doch ich glaubte schon jetzt, mir ihrer sicher sein zu können. Ein bequemes „Opfer“ für einen alleinstehenden Herrn wie mich. Wir plauderten vom Beruf, von unserer Jugend und später, nach ein paar Kognaks, auch vom Alleinsein und von der Liebe. Sie war in die Küche gegangen – um Fotos zu holen hatte sie gesagt – doch diesmal war ihr Lächeln irgendwie anders gewesen, was ich aber einen Moment darauf wieder vergessen hatte als ich ihr beim Hinausgehen zuschaute. Dann war dieses eigenartige Frösteln einer unerklärlichen Angst wieder weg. Ja, sie sah wirklich gut aus.
Ilse lächelte noch immer als sie zurückkam. Die rechte Hand am Rücken und in der anderen eine Schuhschachtel. Als sie näher auf mich zuging, überspülte dieses kalte Gefühl mich wie eine Flutwelle. Doch das Messer in ihrer Rechten war zu groß und viel zu schnell um ihm zu entkommen. „Nie wieder soll mir ein Mann weh tun!“ zischte sie mit wütendem Hassgesicht als sie zustieß, wieder und wieder. Das Lächeln war nur mehr eine Grimasse.
Und jetzt liege ich hier unter einem Rosenstrauch in ihrem Garten. Sie hätte doch einfach auch nur „"Nein!“ zu sagen brauchen.
052 Eine Flucht
051 Vielleicht doch? Eine kleine Weihnachtsgeschichte
050 Banküberfall
049 Verlassen und allein
048 Der große Fisch
...
001 Der Spatz
Noch ein Tipp, um mich vielleicht besser zu verstehen
Vorstellung meiner Person
Bildquelle: https://pixabay.com/de/frau-weiblich-schönheit-modell-2695132/
Fotograf(in): Enrique Meseguer
Text: joru | #originalcontent #originalworks
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