Interessant, wie manche Dinge Schaden verursachen und gleichzeitig einen ähnlichen Schaden beheben können.
Eine Parallele zwischen Schach und Kampfsportarten ist die emotionale Aufladung die durch den Downward Spiral entstehen kann.
Eine weitere Parallele ist jedoch auch, dass man genau diese Tätigkeiten benutzen kann, um aus einem emotionalen Zustand auszubrechen.
Es ist nichts Neues, dass das Ausüben von Kampfsportarten dabei helfen kann, Emotionen zu kontrollieren, aber man kann wohl kaum im Bus ein paar Uppercuts schlagen jedes Mal wenn man kurz vorm Heulen ist.
Ich vermute, dass Kampfsportarten beim Bändigen von intensiven Emotionen so hilfreich sind, weil unser Überlebenstrieb in Kampfsituationen aktiviert wird. Dieser veranlasst uns dazu, nur auf ein Ziel zu fokussieren, sodass alle vorangehenden Ereignisse in Relation aufeinmal unwichtig erscheinen.
Diese Überlebensinstinkte werden auch in scheinbar belanglosen Aktivitäten getriggert.
Die Aktivität muss interessant genug sein, die Gehirnzellen genug beanspruchen, genug Bedürfnis nach Überleben wecken und das Überleben muss realistisch möglich sein.
Bei mir und ich denke bei einigen anderen auch, ist Schach genau so eine Aktivität. Man steckt viel Energie in die Partie, hat einen König der nicht geschlagen werden darf und ein Fehler kann die Überlebenschancen drastisch reduzieren.
Gerade wenn man irrationalerweise dermaßen emotional aufgewühlt ist, dass nichtmal ein spannendes Buch, ein fesselndes Gespräch oder ein erfüllendes Kreieren als Ablenkung dienen, kann diese Information eventuell hilfreich sein.
Ich konnte bisher durch kurze Schachpausen am Handy einige irrationale, wiederkehrende oder zu intensive Emotionen, die mich im Alltag sabotiert haben, eindämmen.
Wenn der Dämon besiegt ist, erhält man die Gelegenheit, das Problem, welches die intensiven Gefühle ausgelöst hat, aus einer anderen, vielleicht rationaleren, Perspektive zu betrachten. Und was ist wertvoller als das?
Vermutlich hat diese Bewältigungsstrategie einen Namen, aber ich finde 'Breakout Moment' beschreibt es ganz gut und das hat sich bereits in mein Gehirn eingebrannt.
Der von dir beschriebene Mechanismus funktioniert nur, wenn man Schach in seinem Leben eine gewisse Wichtigkeit beimisst. Ob das bei mir der Fall wäre, weiß ich nicht. Aber eine Partie Schach spiele ich trotzdem immer gerne. Sei nicht überrascht, wenn ich plötzlich in Wien auftauche und dich herausfordere.
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Wie gesagt, wenn diese Aktivität einen gar nicht interessiert, funktioniert es nicht. Aber weder Schach noch Boxen haben einen hohen Stellenwert in meinem Leben und dennoch werden diese Instinkte geweckt wenn ich in einem Kampf oder in einer Partie bin. Nicht gleich zu Beginn aber spätestens dann wenn die Situation brenzlig ausschaut oder man einen Fehler gemacht hat. Obwohl mir grundsätzlich ein Sieg/Verlust ungelogen egal ist (ich bin kein Wettkampfmensch) fühlt es sich so an, also würde der Körper bzw. das Gehirn aufeinmal eine Gefahr bemerken und dadurch alles andere vernachlässigen. Das ist ja das Spannende daran. Dass man in solchen Aktivitäten auch von Trieben geleitet wird und nicht nur durch Eigenmotivation.
Wenn die Eigenmotivation ausreichen würde, könnte man sich ja jederzeit durch etwas Beliebiges ablenken lassen.
Ich würde (sobald ich wieder gesund bin) gerne mal eine Partie Schach am Handy gegen dich spielen wollen?
Zu dem Thema habe ich mich ja schon unter deinem letzten Beitrag geäußert, also streng genommen ging es ja um dasselbe.
Btw hab ich schon länger vor mal einen Artikel in der Richtung zu schreiben, aber die Notizen sind noch nicht schlüssig genug, um das nach außen zu tragen, würde dich dann aber auch eventuell interessieren.
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Ich freu mich! :)
https://lichess.org/Gcy1rNnX
Ich hab mal eine Partie, mit unendlich Bedenkzeit, erstellt und die Farben zufällig ausgewählt.
Kann man auch über die lichessApp spielen.
Machst du Kampfsport, wenn ja welchen?
Weß genau was du meinst, mein ventil um Alltagsstress oder Wut loszuwerden ist aujedenfall Krafttraining. Die letzten Wochen hatte ich ein paar Situationen, wo ich ganz klar gemerkt habe, dass ich jetzt trainieren will, um den Kopf frei zu kriegen etc.
Bin auch am überlegen mir mal einen Boxsack zu kaufen zu diesem zweck.
Ich glaube deine Überlebenstrieb Theorie in Kampfsituationen trifft zu. Ich fühle mich immer gut wenn ich wütend bin und dann zum beispiel einfach liegestützen mache bis es nicht mehr geht (jedes mal ins fitnessstudio wäre etwas übertrieben😂). Dann hat man immerhin etwas gemacht, was den "Kampfdrang" des Körpers befriedigt und die gefühle nicht in sich hereingefressen.
Schach ist natürlich interessant das dasd bei dir sogut funktioniert, aber wo dus sagst hilft es mir glaube ich auch mich mit etwas interessantem rein psychisch auszupowern bzw intensiv zu beschäftigen.
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Interessanter Beitrag, danke dafür!
Ich denke, fast jede mentale oder physische Aktivität mit einem Ziel, das emotional positiv "aufgeladen" ist, ist in der Lage andere parallel vorhandene negative Emotionen zu "entladen".
Bei mir ist es Laufen.
Ja ich denke zu einem gewissen Ausmaß ist es auch so, aber wenn man sehr emotional ist ( übertriebener Wutanfall oder Freudenausbruch z.B), dann hilft nicht jede Aktivität.
Ich denke da kommt es wirklich drauf an, ob man bei der Tätigkeit etwas zu verlieren hat oder nicht. Wenn man gerade 20 Meter über dem Boden an einer Felsmauer steht (ohne Klettergeschirr), wird man trotz Allem nicht an die geliebte Person denken, die am Vortag gestorben ist. Je stärker die Emotion ist, desto 'gefährlicher' muss die Aktivität sein, damit sich das Gehirn von den Gefühlen distanzieren kann.
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