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Menschen, die selbst entscheiden wollen, was mit ihrem Geld geschieht, soll Gewalt angedroht und angetan werden. Punkt.

Damit erklärst Du aber nicht das BGE, sondern damit beschreibst Du lediglich was derzeit abläuft.

Soll das BGE (auch in der Zahlerrolle) freiwillig sein oder nicht? Falls nein, beschreibe ich es damit sehr genau.

Tust Du nicht. Du beschreibst einen Mißstand, behauptest, dieser sei mit dem BGE untrennbar verbunden, und lehnst es deswegen ab. Das ist aber keine Beschreibung des BGE, denn ein bedingungsloses Grundeinkommen muß nicht grundsätzlich jemand anderem weggenommen werden. Das ist nur im heutigen System so, in dem Geld ausschließlich durch Schulden entsteht. Du lehnst aber das BGE deswegen ab, weil Du unterstellst, daß man dafür jemand anderem etwas wegnehmen muß. Das ist eine Fehlannahme und klingt ungefähr so, als würde man sagen: "Bananen sind abzulehnen wegen der Verletzungsgefahr die durch das Ausrutschen auf den Schalen entsteht."

Im heutigen System gibt es ja bereits ein leistungsloses Spitzeneinkommen in der Größenordnung von ca. 400 Milliarden Euro jährlich. Das heißt, wenn die Kassiererin mit ihrem Geld nicht die Deutsche Bank unterstützen will, dann wird ihr Gewalt angedroht. Mit der selben Gewaltandrohung könnte man ihr allerdings weniger Geld abnehmen, und es nicht der Deutschen Bank & Co. geben, sondern allen - inklusive der Kassiererin. So hätte man das leistungsloses Spitzeneinkommen, das durch Zinstransfers an einige Wenige geht, in ein bedingungsloses Grundeinkommen an Viele umgewandelt. Und wenn die Kassiererin vor der Wahl stünde, würde sie sicherlich auch das zweite Modell wählen, denn das erste kennt sie bereits.

Mein Gedankengang in Kurz: Umverteilt wird jetzt schon - allerdings nicht an alle, sondern nur an ein paar wenige.

Vor diesem Hintergrund ist ein bedingungsloses Grundeinkommen nämlich gar nicht mehr so blöd wie es zunächst klingt. Daß man es grundsätzlich ablehnt, daß jemandem Gewalt angedroht wird, nur weil er sein Geld behalten will, das kann ich noch unterschreiben.

Aber warum ist ein bedingungsloses Grundeinkommen abzulehnen, während ein leistungsloses Spitzeneinkommen hingenommen wird? In Zahlen ausgedrückt sind beide doch identisch, und die Leute, die das eine heute ohnehin bezahlen, sind die selben, die das andere dann bezahlen müßten.

Plan B - Hörbuch
Plan B der Wissensmanufaktur im HTML-Format.
Punkt 2.3: "Bedingungsloses Grundeinkommen"

Also soll das BGE freiwillig sein oder gesetzlich erzwungen werden? Der Rest interessiert mich irgendwie nicht. Ich möchte nur wissen, ob du dafür bist, dass Unschuldigen Gewalt angedroht und angetan wird, wenn diese sich nicht so verhalten, wie es dir passt oder wie du es für richtig hältst. Diese Frage muss immer ZUERST geklärt werden, bevor ich mich überhaupt mit Konzepten auseinandersetze. Die Begründungen und Rechtfertigungen dafür, warum es gut sein soll, jemandem, der niemandem was getan hat, eine Waffe ins Gesicht zu halten, sind unendlich, aber sie interessieren mich nicht, weil das für sich gesehen und aus welchen Gründen auch immer, moralisch falsch ist.

Es gibt BGE-Modelle, die auf Freiwilligkeit basieren und es gibt solche, die auf Zwang basieren.

Du lehnst allerdings das BGE grundsätzlich ab weil es Deiner Meinung nach auf Zwang basiert - was aber nicht unbedingt stimmt. Das ist ja nur Deine Behauptung.

Aber dazu müßte man sich mit den einzelnen Modellen beschäftigen statt etwas kategorisch abzulehnen was einen nach eigenen Angaben ja "nicht interessiert."

Die Schizophrenie in der Argumentation erinnert an die eines überzeugten Veganers, dem nur rohes Fleisch verabreicht wird, welches er mangels Alternative brav ißt; gleichzeitig lehnt er vegetarische Gerichte kategorisch ab, weil sie Tierprodukte enthalten.

»Ein Gramm Information wiegt mehr als 50 Tonnen Meinung«- Lisa Fitz

"Du lehnst allerdings das BGE grundsätzlich ab weil es Deiner Meinung nach auf Zwang basiert"

Strohmann-Argument. Ich befürworte alles, was freiwillig geschieht und bin kategorisch gegen alles, was friedlichen Menschen aufgezwungen wird. Wenn du dein BGE mit Gleichgesinnten machen willst, bitteschön. Wenn du es anderen aufzwingen willst, die nichts damit zu tun haben wollen, dann nein danke.

Für welche Variante bist du? Die freiwillige oder die aufgezwungene?

Für die freiwillige, natürlich. Aber da gibt es ja nichts zu diskutieren, denn das kann ja jeder machen, auch heute schon, siehe mein-Grundeinkommen.DE, bei dem jeder mitmachen kann, wenn er will. Da gibt es nichts zu befürworten oder abzulehnen.

Die Diskussion kann nur über ein für alle geltendes Grundeinkommen gehen, also eine Änderung der derzeitigen Umverteilung von Vielen zu Wenigen hin zu einer Umverteilung von Vielen an Viele. Und das lehnst Du ja ab - obwohl das ja immer noch das bessere Zwangssystem wäre als das jetzige. Logik..?