You are viewing a single comment's thread from:

RE: Was passiert in Gaza Stadt?

in #deutschlast year

Im Grunde war das aber schon immer so, mit den Fake News und der Propaganda. Nur die Medien, die das transportieren, haben sich geändert. Von Zeitungen über Radio und TV bis hin zum Internet. Die Absicht ist aber immer noch die gleiche: das Volk zum kooperieren zu bringen, bei was immer die Regierenden aushecken.

Das einzige was etwas helfen kann, auf persönlicher Ebene, ist zu versuchen sich zu erinnern. An Sachen die passiert sind und in Zusammenhang mit etwas Aktuellem stehen. Die Erinnerung ist der schlimmste Feind des Lügners. Die Machthaber hätten am liebsten das alle Leute einmal pro Woche eine Amnesie bekommen.

Zur Gaza Live Cam: anscheinend ist der Stream (bzw die Kamera) aus Gaza Stadt, den ich verlinkt hattte, seit 2 Tagen verschwunden. Gründe dafür weis man natürlich nicht. Aber sehr gewundert hats mich auch nicht, denn zum Schluß hörte man die Kugeln an der Kamera vorbei pfeifen und die Panzer vor dem Haus herum fahren.
Ich hatte mich eher wundert, das die Hamas die Kamera so lange erlaubt hat, dann man konnte (als Israeli) so einige Schlüsse aus dem Ton ziehen.
Die verbliebenen Streams zeigen eigentlich garnichts. Die Kameras stehen außerhalb der Gaza Grenze und zeigen das Nordende mit den kaputten Häusern, was der IDF schon vor 2 Wochen erobert hat und wo sich nichts mehr ereignet.
Dafür erscheinen immer mehr Videos von "eingebetteten Journalisten" von beiden Seiten. Editiert natürlich.

Wie gesagt, wichtig ist, sich zu erinnern. Und wenn man das tut, kommt man zu dem Schluß das sich Israelis und Palestinenser schon irgendwie verdient haben.
Und natürlich spielen auch noch andere Staaten in dem Spielchen mit, denen völlig wurscht ist was mit den Palestinensern passiert, oder den Israelis. Die Russen zB. und die USA, und sicherlich auch der Iran. Die Russen haben wahrschein mit der Hilfe ihrer neuen iranischen Freunde das ganze Angezettelt, um eine zweite Front zu schaffen um die sich die USA kümmern müssen, zusätzlich zur Ukraine. Noch lieber wäre den Russen wohl wenn China Taiwan besetzt oder sowas, aber die sind nicht dumm genug sich einspannen zu lassen.

Fast lustig finde ich die Äußerungen gewisser EU Politiker, wie zB. Macron. Er "fordert" von Israel einen Waffenstillstand... als ob die Israelis einen Scheiß darauf geben würden was der sagt. Die ignorieren sogar UN Resulotionen die ihnen nicht passen, da werden sie wohl auch mit Macrons Unmut klarkommen.

Tja, und meiner Meinung nach hat der 3. Weltkrieg länst begonnen. Auch der 2. begann nicht überall an einem Tag. Die Waffenhilfe des Westens für die Ukraine entspricht sehr dem Lend/lease Program der USA vor dem eigentlichen Eintritt als Kriegspartei nach Pearl Harbor. Und die Ukraine ist das, was damals Großbritannien war, die Stellvertreter an der Front.
Besorgniserregend für Deutschland ist allerdings der Versagerhaufen in Berlin, der sich Regierung nennt. Der Zeitpunkt für all das könnte nicht ungünstiger für uns sein.

Sort:  

Das stimmt. Erinnern als Schutz.

Ich kann dir da nur zustimmen. Wir sind mittendrin, und es ist nur eine Frage der Logistik bis es auch hier ankommt. So entgleist, wie die ganze aktuelle Politik jetzt ist, scheint es nicht mehr möglich zu sein einen Deckel drauf zu legen.

Sicherlich ist es das Ende einer alten Welt, und ein Beginn einer neuen. Das nehme ich mir zumindest als Trost mit. Dem Verfall einer ganzen Welt beiwohnen zu müssen, ist aber hart zu ertragen. Speziell wenn es klar ist, daß es uns noch gut geht, im Vergleich.

Was für ein Irrsinn!

Was sind deine Bewältigungsstrategien? Ich habe Freunde, Familie, Kunst und Natur. Vor ein paar Monaten "flüchtete" ich für zehn Wochen nach Thailand, um dort das Gefühl der Leichtigkeit und Freiheit aufzusaugen. Es hat funktioniert, und für zweieinhalb Monate war ich wahrhaft glücklich. Aber das fühlt sich ein Stückchen weit zu egoistisch an, angesichts derer, die immer weiter ins tiefe Leid abrutschen.

Zu Taiwan: Ich glaube, daß mindestens dieser Schauplatz auch noch aufbrechen wird. Es scheint als können die seit Jahrzehnten (Jahrhunderten?) schwelenden Konflikte nicht mehr eingefangen werden. Vielleicht sind das die Geburtswehen einer Menschheit, die zwischen Hyper-Individualismus, und totalitärer Unterwerfung unter einer Ideologie, ihren Weg zur Freiheit erst finden muß. Denn die Konflikte, die andere unterwerfen wollen, zielen ja darauf ab andere zu überwinden, die die eigene Freiheit verhindern.

Mei-o-mei: Wir haben viel Arbeit vor uns …

Kennst Du das Buch "Stand on Zansibar" von John Brunner? Darin ist alles beschrieben was heute passiert. Erstaunlicherweise hat er das 1963 geschrieben...

Im Übrigen, ich bin ein alter Zausel, ich brauche keinen Plan für die Zukunft mehr. Und ich hab auch keine Kinder oder Enkel um die ich mir Sorgen machen müßte. Meine Strategie ist unsichtbar zu sein.
Ich beobachte einfach nur was passiert, wie ein Alien der in der Umlaufbahn die Menschen beobachtet. Ansonsten hab ich nicht die Illusion - oder auch nur die Ambition - etwas verbessern zu können. Was im Einzelnen "besser" wäre, ist sowieso recht unklar.
Jedem logisch denkenden Mensch müßte eigentlich klar sein, das die bisherige Entwicklung der Menschheit eine Sackgasse ist - auch ohne Kriege und solche Sachen. Die allgemeine Ansicht "mehr ist besser" - also mehr Menschen, mehr Wohlstand, mehr Alles - ist nicht tragfähig. Wir schaufeln uns damit unser eigenes Grab. Die Evolution hat Mechanismen entwickelt die eine Überbevölkerung stoppen, um das ganze System zu erhalten. Und so ein Mechanismus wird auch uns erwischen, wie auch immer dies aussehen wird. Viele meinen das umgehen zu können, weil wir ja ach so klug sind. Aber das ist lächerlich.

Deshalb: nein, wir haben nicht viel Arbeit vor uns. Die Arbeit, die nötig gewesen wäre, haben wir lange voher schon versäumt zu tun.

Kennst Du das Buch "Stand on Zansibar" von John Brunner?

Nee, aber es klingt interessant. Danke für den Tip. Das schaue ich mir gleich an. Lasse mich immer wieder von Literatur begeistern, die vor ihrer Zeit war :)

Die allgemeine Ansicht "mehr ist besser" - also mehr Menschen, mehr Wohlstand, mehr Alles - ist nicht tragfähig. Wir schaufeln uns damit unser eigenes Grab.

Das ist allerdings wahr. Auf diesem Gebiet habe ich im Laufe der Jahre meinen Alltag soweit modifiziert, daß ich "da nicht mitmache". So gut es halt geht.

Deshalb: nein, wir haben nicht viel Arbeit vor uns. Die Arbeit, die nötig gewesen wäre, haben wir lange voher schon versäumt zu tun.

Witziger weise ist mir gestern Abend diesbezüglich ein Licht aufgegangen. Seit sehr langem frage ich mich was man tun könnte, und was ich tun könnte. Es ist ein ewiges Hin und Her zwischen Resignation und Aufstand. Gestern Abend dagegen wurde mir klar, daß die Dinge so sind wie sie sind, und ich nun einmal auf meine Wahrheit beschränkt bleibe – was vollkommen ausreichend ist. Was für eine Befreiung. Und als jemand der selbst keine eigene Familie hat, genieße ich auch eine gewisse Freiheit. Das Unsichtbar sein klingt nach einer guten Strategie. (Und weniger Nachrichten konsumieren).

Ich denke es wird viel eher Zeit mich zu trauen Lieder, die ich geschrieben habe, mal hier zu posten. Wieso nicht? Dann kann ich mal auch die HIVE-NFTs mal unter die Lupe nehmen. Ein wenig Gaudi haben bis dahin :)

Lasse mich immer wieder von Literatur begeistern, die vor ihrer Zeit war

Das geht mir schon lange so, und es gab da viele Beispiele besonders in der SF Literatur. Brunner ist ja einer der ganz großen in dem Genre. Aber es gibt auch andere, wie zB. Frederik Pohl mit seinem "Ehrbare Kaufleute und ein kleiner Krieg auf der Venus". Leider ist die SF mit gesellschaftskritischem Inhalt seltener geworden, in den 1960ern und 70ern war die hohe Zeit. Da begann (besonders in den USA) die "Neuzeit", mit all den schlimmen Folgen die wir heute sehen.
Aber es gibt sie noch, zwischen all dem Star Wars und Superhelden Kram. 2 Romane habe ich in den letzten paar Jahren gefunden, die könnten an die Hellsichtigkeit von Orwell und Brunner herankommen - aber das weis man ja immer erst nach ein paar Jahrzehnten.
Der eine heißt "Jennifer Government" von Max Barry, das eine Welt beschreibt in der Konzerne und Vereine wie die NRA komplett die Macht übernommen haben. Gibts als Ebook, Hörbuch usw.
Der andere heißt "MetaGame" von Sam Landstrom, über eine ferne Zukunft in der die Menschen völlig abhängig von einer zentralen AI sind und ihr "Einkommen" damit erziehlen, das sie Computerspiele machen und Werbung anschauen. Jedenfalls glauben sie das das Spiele sind... Vorsicht, es gibt noch andere Bücher mit dem Titel.

Seit sehr langem frage ich mich was man tun könnte, und was ich tun könnte.

Ich tendiere zur Ansicht das es am besten wäre NICHTS ZU TUN. Also über die einfachen Lebensfunktionen hinaus. Denn das gesamte Elend das die Menschen angerichtet haben, kommt davon das jemand meint etwas Wichtiges tun zu müssen. Sogar dann wenn es eigentlich gut gemeint war.
Aber ich halte mich ja selbst auch nicht an die Erkenntnis, ist also kein Wunder wenn die Welt den Bach runter geht.

Und klar, poste Deine Songs doch ruhig hier. Es gibt ja diverse Communities dafür.

Sehr cool! Danke für die Buchtips. Ich bevorzuge in letzter Zeit mehr Prosa statt Sachbuch. Habe von letzterem vorübergehend die Nase gestrichen voll :)

Aber ich halte mich ja selbst auch nicht an die Erkenntnis, ist also kein Wunder wenn die Welt den Bach runter geht.

Aha! Dann habe ich zumindest einen Mitschuldigen gefunden. Jetzt fühle ich mich nicht mehr so schlecht. Insofern wäre es doch nicht so schlimm wenn ich meinen Welteroberungsplan durch die Verbreitung der Doktrin des positiven Denkens verordne?

Aber zuerst suche ich mal nach den drei Büchern, die du empfohlen hast …

Schön, laß mich mal wissen was Du davon hältst, wenn Du eins gelesen hast, ok?

Mache ich gerne. Bin heute Abend auf (digitaler) Shoppingtour.