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RE: Prof. Jordan Peterson und die Gender Polizei

in #deutsch8 years ago

"Links bedeutet ja eigentlich alle Menschen zu respektieren" ... ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen und vor allem bei welcher totalitären, menschenfeindlichen Diktatur seit Marx ich anfangen soll aufzuzählen, wie viele Millionen Menschenleben dieser angebliche linke Respekt auf dem Gewissen hat.

Ich empfehle als Lektüre "Mein Leben unter zwei Himmeln", um mit der chinesischen Variante dieses Respekts anzufangen (https://www.amazon.de/Mein-Leben-unter-zwei-Himmeln/dp/3596179211)

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Das ist ein wirklich sehr gutes Buch. Und für die russische Variante empfehle ich Archipel Gulag von Solschenizyn.
Am sinnvollsten ist es aber nicht nur die historischen Staaten zu betrachten, die sich kommunistisch nennen, sondern mit einer Kritik an Marx anzufangen. Und da würde ich auf Ludwig von Mises Gemeinwirtschaft verweisen: http://docs.mises.de/Mises/Mises_Gemeinwirtschaft.pdf

Mises ist das beste Gegengift für kollektivistische Irrwege!

Absolut. Und wem die 400 Seiten von Gemeinwirtschaft zu lang sind, für den gibt es eine Neuvertonung eines sehr guten Vortrags zu einem verwandten Thema auf Youtube.

Und ich empfehle als Lektüre "Das Kapital" und "Das kommunistische Manifest".

Das ist "Marxismus".
Das, was andere unter diesem Namen gemacht haben, nicht. Marx war Analytiker - ein hervorragender, viele seiner Analysen sind heute noch gültig - aber niemals ein Herrscher.
Er hat noch nicht mal (in seinen Augen) eine Anleitung basierend auf seiner Analyse gemacht, für ihn war das eine Schlussfolgerung, eine Fortschreibung in die Zukunft.

Nur weil es Staaten gab, die sich kommunistisch oder marxistisch-leninistisch nannten, ist Marx kein Schlächter.
Wenn du Zucker in den Salzpott machst, wird auch kein Salz draus.
Und ein Diktator, der sein Land demokratische X nennt ist immer noch ein Diktator, kein Demokrat. Genauso hat ein Land, das sich kommunistisch nennt, deswegen noch keine kommunistische Eigenschaft.

Diese Gleichsetzungen wie deine - sorry das so heftig auszudrücken - kotzten mich an. V.a. die US-Libertären: Sehen etwas, das ihnen nicht gefällt, nennen es kommunistisch oder sozialistisch (oder auch marxistisch in diesem Fall) ohne sich einen Dreck um die Bedeutung und den Hintergrund dieser Begriffe zu scheren.

Ich nenne die Markgläubigen ja auch nicht Massenmörder, obwohl "der freie Markt" oder "der Kapitalismus" mindestens genauso viele Menschen umgebracht hat wie "der Kommunismus".
Noch heute sterben tausende Menschen, weil "das Großkapital" sich einen Dreck darum schert, wenn in Mittelafrika bei der Ölfördung das Grundwasser verseucht wird. Nur um ein Beispiel zu nennen - von Diktatorenförderung etc. will ich noch gar nicht reden.

Ich kann nicht nachvollziehen, inwiefern ein freier Markt Leute umbringen können soll. In diesem Fall wird das wirtschaftliche Treiben der einzelnen Menschen nicht eingeschränkt. Warum sollten sie also durch Freiheit sterben? Für mich ist das nicht logisch, denn durch das Erarbeiten von Wohlstand steigt automatisch das Bedürfnis nach Lebensqualität. Umweltsünden werden nicht mehr vermittelbar, dazu muss man für seine Vergehen auch haften. In einer Kartell- und Privilegienwirtschaft dürfte sich das ändern, da die vergebenen Privilegien unverantwortliches Handeln befördern.

Und zum Thema grossflächige Umweltverschmutzung kann man auch marktwirtschaftlich argumentieren. Wären in einem betroffenen Land die Eigentumsverhältnisse der Landeinheiten so geregelt wie etwa in meinem Heimatland Schweiz, würde sich kaum eine Firma trauen, umliegendes Land zu verschmutzen, weil sie dafür in der Folge massiv Schadenersatz zu leisten hätte. Noch vor einigen Jahrzehnten hat es eine grössere Zahl an Deponien gegeben, deren Altlasten mittlerweile aufgearbeitet werden und wurden. Wer sich die Kosten dafür ansieht, verliert jegliche Lust am Betrieb unverantwortlicher Entsorgung. Die grössten Umweltverschmutzungen gab es auch nicht im sogenannten Kapitalismus, sondern in sozialistischen Diktaturen, vor allem in der Sowjetunion. Ich habe einiges über die Spätfolgen in den Bevölkerungen gelesen und kann nur sagen, es ist erschreckend, wie viele Leute noch heute in diesen Gebieten in ihrem Leben früh erkranken werden oder bereits krank zur Welt kommen.

In diesem Fall wird das wirtschaftliche Treiben der einzelnen Menschen nicht eingeschränkt.

So, wenn man Leute so krank macht, dass sie kaum noch laufen und sehen können, wenn sie sogar sterben - sie werden dafurch nicht wirtschaftlich eingeschränkt?

Wobei das ja auch gar nicht der Punkt ist - oder vielleicht GENAU der Punkt:
Die Ideologie (hier: Freier Markt") wird über Menschenrechte gestellt. Resultat: Menschen sterben.

Mein absoluter "Liebling" ist dabei der Fall, als England verbieten wollte, dass Kinder unter 10 Jahren länger als 10 Stunden in den Wollfabriken arbeiten dürfen (zu viele gestorben durch den Wollstaub).
Heftiger Widerstand, weil: Das schränkt den freien Markt ein!

Und zum Thema grossflächige Umweltverschmutzung kann man auch marktwirtschaftlich argumentieren.

Kann man, Muss man aber nicht. Man kann die Ideologie des freien Marktes auch nicht benutzen ;)
Ohnehin hast du hier schon 2 Vorraussetzungen: Erstens, es gibt einen Staat, der sich in den freien Markt einmischt ("so geregelte Eigentumsverhältnisse" und Gerichte die zu Schadenersatz urteilen). Zweitens, dass die Betroffenen tatsächlich die reele Chance haben, das durchzusetzen.

Versuch mal dein iPhone bei einer "nicht autorisierten" Werkstatt reparieren zu lassen.

Die "Ideologie des Freien Marktes" besagt bloß, dass Menschen freiwillig miteinander handeln dürfen und Konflikte ohne monolithischen Gewaltmonopolisten gelöst werden sollten.

Versuch mal den Markt und kauf Dir ein Android Phone ;-)

Die "Ideologie des Kommunismus" besagt bloß, dass die Produktionsmittel allen zugleich gehören und so wirtschaftliche (und damit gesellschaftliche) Konflikte erst gar nicht entstehen.

Das ist genau der anti-aufklärerische Humbug, gegen den sich ein Peterson auflehnt. Man weiss als Nicht-Marxistischer Ökonom ja garnicht wo man anfangen soll. Die Umsetzung dessen was Du da schreibst ist genau das was (siehe Nord Korea und Venezuela) bis heute Menschenleben kostet. Peterson setzt sich genau mit der ideologischen Blindheit der Linken auseinander, die gerne bei anderen diese oder jene Hassverbrechen anprangern, aber das "Monster in sich" (Peterson) verleugnen.

Hier wieder: Weder Nord Korea noch Venezuela sind kommunistisch.

Das ist allenfalls Staatseigentum, und zumindest Nk ist ganz klar eine Diktatur, die wohl kaum - ich mache mal kurz die WIkipedia auf - die Eigenschaften "sozialer Gleichheit und Freiheit aller Gesellschaftsmitglieder" erfüllt.

Und anti-aufklärerisch ist das überhaupt nicht, Marx war ein Aufklärer. Genauso wie Adam Smith zum Beispiel, von dem Marx recht viel hielt, auch wenn Smith viele Fehler gemacht hat (nicht wenige davon spielen eine Rolle in Marx Ausarbeitung).