find die Thematik super spannend, auch wenns mich richtig matschig im Kopf macht. Nur hab ich das Gleichnis nicht ganz verstanden. Kenn mich da noch nicht ganz so aus aber ist nicht die Epistemologie (ok das scheint nur Erkenntnistheorie zu heißen :D) also die Erkenntnistheorie die die u.a. sagt, dass man aus der Höhle nicht wirklich raus kann. Bin über die Bio-Seite an das Thema gekommen. Da gibts was das nennt sich Autopoesis oder so, wo es heist (*soweit ich das verstehe. Ist mega ungewohnt so philosophische Sache zu lesen) dass wir Aussagen über unsere Kognition treffen und dabei auf unsere Kognition zurückgreifen, was eine Zirkularität (ist wohl was schlechtes in der Philosophie?) ergibt. Und die Biologen hatten aufjeden Evidenz dafür dass unser Nervensystem also auch unsere Sinne überhaupt keine Verbindung mit der Außenwelt haben... wie auch immer dann unsere Perzepte von der Welt/ die Schatten an der Höhlenwand enstehen.
You are viewing a single comment's thread from:
Puuh, also ich bin mir sicher, dass die Erkenntnistheorie nicht mit Sicherheit sagen kann, ob man aus der Höhle raus kann oder nicht. Das ist nicht wirklich feststellbar, so glaube ich. Autopoiesis musste ich jetzt auch mal googlen. Ich glaube, dass es mitunter sehr schwer ist zwischen dem, was tatsächlich ist und dem was wir für die Wahrheit halten zu unterscheiden. Gerade auch in der Wissenschaft. Gerade in den Hard Sciences ist es für mich eigentlich immer zu sehen, wie viel wir eigentlich nicht wissen bzw. das wir es eben immer noch ein bisschen genauer wissen können.
Ich glaube es geht hier auch nicht ums auskennen @lauch3d , sondern vielmehr darum eben das, was du gelernt hast in Frage zu stellen. Ich hoffe du gehörst nicht zu denen, die biologische, physikalische, chemische oder mathematische Erkenntnisse auswendig lernen und dann für die Wahrheit halten.
Es wurde viel, was man früher für unwiderlegbar gehalten hat falsifiziert. Man denke an den Aufbau des Sonnensystems oder auch an die Entdeckungen Einsteins, die Newton erschütterten. So denke ich, dass wir viele Erkenntnisse in der Biologie gewonnen haben, die in ein paar Jahrzehnten von unseren Nachfahren als naive Fehlinterpretationen der vorliegenden Tatsachen belächelt werden.
Ja das ist ein ziemliches Kuddelmuddel. Ich hab das damals auch erst halbwegs verstanden, nachdem ich die Originallitertur gelesen habe.
Autopoiesis bei Maturana und Varela heißt ja erstmal nur, dass Systeme operativ geschlossen sind und fähig sind, sich selbst zu organisieren und zu erhalten (operativ geschlossen heißt aber nicht, dass sie autonom von der Umwelt sind. Komplexe Systeme sind auch immer offene Systeme, die mit der Umwelt interagieren). Der Begriff der Poiesis kam ursprünglich von Aristoteles (glaub ich) und bedeutete ein aktives Tun, ein Herstellen eines Dings oder Produkts. Auto-poietisch heißt dann, dass dieses Produkt das System selbst ist und dass sich immer wieder neu selbst hervorbringt (seine Struktur UND seine Elemente), ohne von außen gesteuert zu werden.
Das mit der Wahrnehmung geht ja dann schon Richtung (radikalen) Konstruktivismus. Die Welt, so wie wir sie sehen, wird dabei als reines Konstrukt des Gehirns betrachtet. Also wir können theoretisch niemals wirklich wissen, wie die Wirklichkeit aussieht, weil letztendlich alles nur vom Hirn errechnet wird. Wir wissen nicht, ob die Welt so ist oder ob wir nicht einfach an einer Maschine angeschlossen sind, die bestimmte Hirnströme auslöst (Matrix lässt grüßen). Darum sollten wir nicht sagen, die Welt ist so, sondern ich sehe sie so. Wie bei einem Messgerät muss man auch Wege finden zu überprüfen, ob das wahrgenommene/ gemessene korrekt ist. Die Geräte werden geeicht, die Menschen müssen kommunizieren, um diese Unsicherheit zu reduzieren.
Bei Platons Höhlengleichnis gehts im Prinzip um mentale Modelle und selektive Wahrnehmung, mit der wir die Welt interpretieren und die unser Handeln steuern. Im Sinne der Philosophie müssen wir unser Denken befreien und uns für andere Perspektiven/Sichtweisen öffnen. Jeder muss den Aufstieg aus der Höhle ins Licht selber schaffen, aber gleichzeitig geht es um die kommunikative und kollektive Unterstützung. Und für Leute, die bisher nur im Dunkeln der Höhle waren und nur Schatten an der Wand sahen, werden vom Licht geblendet und sie sind verwirrt, verstehen ihre Welt nicht mehr. Also der Weg der Erkenntnis kann schmerzhaft sein, aber wir müssen lernen, über unsere Schatten zu springen.
Dazu passt auch sehr gut Einstein, der sagte: Unsere Theorien entscheiden mit, was wir messen und Wittgenstein sagte, die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt..
So reicht jetzt aber wieder :D
vielen dank euch beiden für den Input! vorerst nehm ichs so hin :D