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RE: #EUGoingDark

in #deutsch6 months ago (edited)

Natürlich haben wir Menschen schon die Eigenschaft Leute immer in irgendwelche Schubladen zu stecken, aber zu großen Teilen wirkt diese Einteilung schon etwas künstlich.

Da geb ich dir absolut recht. Ich halte das uralte Links-Rechts-Schema schon lang für vorgestrig und eh zu grob. Darum benutze ich diese Begriffe nur selten.

Es ist dein gutes Recht jede Meinung zu haben, die du haben willst, solange sie mit dem Gesetz nicht in Konflikt gerät.

Dazu hat sich ja @jaki01 schon treffend geäußert. Zusätzlich möchte ich erwidern, dass das bloße Haben einer Meinung nie strafbar sein kann, da die ja gar niemand erfährt. Auch das private, vertrauliche Äußern einer Meinung, die bei öffentlicher (was auch immer das genau heißt) Äußerung strafbewehrt ist, ist hierzulande (noch) straffrei.

Der (mehrfach verschärfte) § 130 dt. StGB ist seit jeher zu Recht in der Kritik, aber darauf einzugehen würde jetzt zu weit führen. Hier noch ein interessantes Zitat, das Idi Amin zugeschrieben wird:

You have freedom of speech. It is freedom after speech that I cannot guarantee.

Da wird auch deutlich, dass der Begriff im Englischen treffender ist, heißt es doch nicht "freedom of opinion". Im Deutschen heißt es richtig "Redefreiheit" oder "Meinungsäußerungsfreiheit".

Ich gebe dir auch recht, dass in beiden Artikeln insgesamt zu wenig belegte Fakten stehen. Deshalb abschließend noch eine Kriminalstatistik für Kennesaw (33.000 Einwohner):
https://www.city-data.com/crime/crime-Kennesaw-Georgia.html
Die Zahlen sind im US-Vergleich durchaus beeindruckend, auch wenn es zuletzt etwas ins Negative gedreht hat.

Dazu noch ein sehr einfaches Gedankenexperiment: Du bist Profi-Einbrecher (und ganz selbstverständlich adäquat bewaffnet, da dir sämtliche Waffengesetze seit jeher Lichtjahre hinter dem Allerwertesten vorbeigehen und du wie jeder, der das will, dir jede gewünschte Schusswaffe überall und jederzeit beschaffen kannst, egal wo) und hast 2 Gegenden für deine Tätigkeit zur Auswahl. In der einen liegt die Wahrscheinlichkeit, dass deine Opfer mit Distanzwaffen bewaffnet sind, bei 90 %, in der anderen bei 2 %. Für welche entscheidest du dich? (Damit dürfte dieses Thema für alle Zeiten hochsonnenklar aufgearbeitet sein.)

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Ja, zum Thema Meinungsfreiheit geb ich dir und @jaki01 ja recht. Ich hab mich dazu ja auch schon geäußert.

Zum Thema Kennesaw verstehe ich, mit Verlaub, deinen Punkt ganz und gar nicht. Dein eigener Link besagt: "The 2022 crime rate in Kennesaw, GA is 109 (City-Data.com crime index), which is 2.3 times smaller than the U.S. average. It was higher than in 53.1% U.S. cities. The 2022 Kennesaw crime rate rose by 11% compared to 2021. In the last 5 years Kennesaw has seen increasing violent crime and decline of property crime". Wie soll eine Kriminalitätsrate, die über der Rate von 53.1 % aller US-Städte liegt, denn ein Beleg für eine NIEDRIGE Kriminalitätsrate sein? Die Logik erschließt sich mir nicht.

Und zu deinem Gedankenexperiment: Ich entscheide mich natürlich für die Gegend mit Häusern ohne Alarmanlagen. 😜

Ja, das ist mir auch als erstes negativ aufgefallen mit den 53,1 %, auch weil es in der zugehörigen Grafik prominent aufscheint und es ganz weit oben steht. Das sieht mir nach absichtlicher ideologisch gefärbter Datenkosmetik aus, wie sie übrigens in Germanistan an der Tagesordnung ist. Und direkt davor steht ja

"... which is 2.3 times smaller than the U.S. average."

Also weniger als halb so viel, und das kommt da oben nicht grafisch zum Ausdruck (aber bereits ein bisschen weiter unten)! Ich vermute, dass die 53,1 % an der Größe von Kennesaw liegen, die ist ja nicht so ganz klein. Damit dürfte die deutliche Mehrzahl der US-Städte kleiner sein, und dass die Kriminalität umso geringer ist, je kleiner die Stadt, ist bekannt.

Ich habe dann die ganze Seite angeschaut, weiter unten ist es sehr viel aussagekräftiger und auch detaillierter:
1000002115.jpg
Dazu muss man bedenken, dass zum US Average ja auch alle kleineren Städte und Dörfer beitragen!

Ich entscheide mich natürlich für die Gegend mit Häusern ohne Alarmanlagen.

Wenn das mal nicht nach hinten losgeht! Denn in aller Regel ist in Häusern ohne Alarmanlage deutlich weniger zu holen als in den mit. Und die Mittelständler, für die eine Alarmanlage übertrieben und zu teuer wäre, könnten in großer Zahl auf die Idee kommen, stattdessen Schusswaffen als günstigere und angemessenere Alternative im Haus zu haben. 😋

Also, jetzt bin ich etwas verwirrt. Über was diskutieren wir gerade eigentlich? Über die Waffengesetze in Kennesaw oder die AFD?

Zu Ersterem hast du eine Behauptung aufgestellt, die dann von der Statistik widerlegt wurde, die du selbst geliefert hast. Dann ist dir aufgefallen, dass die Daten nicht zu deiner Argumentation passen und dann ist diese, aus den USA stammende (!), Statistik plötzlich "[absichtlich] ideologisch [gefärbte] [Datenkosmetik], wie sie übrigens in Germanistan an der Tagesordnung ist".

Da geht mir gerade einiges viel zu wild durcheinander...

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