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RE: Kommt bald die große Inflation?

in #deutsch7 years ago

Eine überzeugende wissenschaftliche Begründung für dieses Ziel blieben sie jedoch schuldig.

Die Begründung ist einfach und pragmatisch: Sie wollen auf jeden Fall einen Puffer zur Deflation.
Denn eine Deflation führt zu einem Rückgang der Wirtschaft, wenn die Konsumenten stets warten, bis es noch billiger wird. Hierbei gehen Arbeitsplätze verloren, ...
Klar eine Inflation von 0% klingt super, aber letztendlich birgt sie auch eine große Gefahr, denn eine Deflation kann man nur sehr schwer aufhalten.
Eine Inflation hofft man wenigstens ein bisschen besser unter Kontrolle zu haben, denn eine Superinflation lässt sich deutlich leichter verhindern, z.B. durch die Zinssätze.

Nichtsdestotrotz ist die Geldpolitik der EZB kritisch zu sehen, so unterstütze ich die Forderung wieder die Zinsen anzuheben und aufzuhören Milliarden in den Markt zu schütten. Die Inflation wird kommen, vermutlich aber sehr verzögert und dann umso stärker.

Gruß Naturicia

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Deflation ist nichts bösartiges und schon gar nicht zerstört sie Arbeitsplätze. Daß die Leute mit ihrem Konsum warten werden, ist ein altes Märchen, das sich aber hartnäckig hält.
Wenn jemand Hunger hat, wartet er dann noch mehrere Wochen, bis die Preise noch weiter sinken ? Wenn jemand einen Laptop/Handy/Auto/etc. braucht, weil das Alte zB. kaputt gegangen ist, wartet er dann noch Monate damit, sich ein neues Produkt zu kaufen ?
Produkte werden dann gekauft, wenn aus der subjektiven Sicht des Konsumenten die Notwendigkeit besteht, sie zu besitzen.

Daß die Leute mit ihrem Konsum warten werden, ist ein altes Märchen, das sich aber hartnäckig hält.

Der tägliche Bedarf wird natürlich weiterhin eingekauft, aber dem Kauf von Luxusgütern oder Neuinvestitionen wird sich Konsumzurückhaltung einstellen. Klar, nicht allzu deutlich, aber immer ein bisschen. Diese deflatorische Lücke sorgt dafür, dass es zu Entlassungen kommt.

Als Beispiele seien hier die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre zu nennen, als auch Japan ab Mitte der 1990er Jahre.

Eben die Brüningsche Deflationspolitik in Deutschland um den Beginn der 1930er Jahre hat Deutschland den Rest gegeben, sodass es zu einem totalen Umbau des Staates kam.


Wenn die zentralistische Steuerung der Geldmenge und des Preises für Geld (=Zins) immer zu Krisen führt, sollte man da nicht mal umdenken?
Hast du dich schon mal mit der Österreichischen Konjunkturtheorie und allgemein mit den Austrians beschäftigt?@Naturicia:

Wenn die zentralistische Steuerung der Geldmenge und des Preises für Geld (=Zins) immer zu Krisen führt, sollte man da nicht mal umdenken?

Führt sie wirklich immer zu einer Krise ?
Nein, schließlich ist die Steuerung der Geldmenge nur ein Instrument, um eine stabile Währung zu gewährleisten. Eine Währung, wo es nicht zu extremen Schwankungen (wie bei Kryptowährungen) kommt, sondern zu abgemilderten Auf- und Abwärtstrends.
Dies ist besonders wichtig für den Zahlungsverkehr, die Aufnahme von Krediten und den internationalen Handel.
Die Zentralbanken haben eben als Ziel eine stabile Wirtschaft zu formen, die Wachstum und Fortschritt begünstigt.

Gruß Naturicia

Arbeitsplätze werden in den nächsten Jahren durch Automatisierung verloren gehen. Und Deflation haben wir ja schon beim Bitcoin, alles was wir für Cryptos kaufen können, wird immer billiger.

Das haben schon die Maschinenstürmer zu Anfang des 20sten Jahrhunderts behauptet. Seit dem fehlt es leider bei der breiten Masse an ökonomischen Sachverstand.