Persönlichkeitsentwicklung 023 - Der gesunde Menschenverstand Teil 1/2 - Eigene Gedanken

in #deutsch7 years ago (edited)

12. Januar 2018

Noch im letzten Jahr habe ich einen Artikel veröffentlicht, der sich mit dem sogenannt gefährlichen Halbwissen auseinandersetzte [1]. In den Kommentaren gab es eine kurze Unterhaltung mit dem von mir sehr geschätzten Steemian @leroy.linientreu, in der der Ausdruck gesunder Menschenverstand fiel. Schon damals dachte ich, dass ich darüber sicher mal einen Artikel veröffentlichen kann, was allerdings noch ein Paar Tage reifen musste. In diesem geht es einerseits darum, was ich mir selbst über die letzten Tage, aber auch schon früher einmal zum gesunden Menschenverstand überlegt habe, ohne irgendetwas speziell dazu zu lesen. Wobei mich die Literatur, die ich bisher zum Thema Persönlichkeitsentwicklung und Psychologie gelesen habe, natürlich nicht ganz unbeeinflusst gelassen hat. Spontan kann ich aber nicht genau erzählen, was genau mich wo beeinflusst hat, da ich da vor allem auch mit persönlichen Notizen arbeite, die ich aus gelesenem synthetisiere. Im später erscheinenden zweiten Teil möchte ich dann noch auf ein Paar Wikipedia-Einträge zu sprechen kommen, die teilweise in eine etwas andere Richtung gehen, ich aber für lesenswert halte.

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Ein Panoramabild aus winterlichen Zeiten in meiner Heimat.


Mein Verhältnis zu diesem Begriff ist seit längerem ein eher angespanntes. Denn, wie meine Erfahrung zeigt, gehen die Vorstellungen und Interpretationen darüber, was denn genau dieser ominöse gesunde Menschenverstand sei und was er alles beinhaltet, durchaus weit auseinander. Daraus können auch ziemlich engagiert geführte Auseinandersetzungen resultieren. Denn, beim gesunden Menschenverstand lautet die Regel im Zweifelsfall: 'Das, was ich für richtig halte, gehört dazu, ist vernünftig und auch noch gesund.'

Wenn einem jemand aufruft, endlich vernünftig zu werden oder sich des gesunden Menschenverstandes zu erinnern und diesen zu beherzigen, kann es sein, dass dessen Wutpegel dabei ist, langsam aber sicher bei Betriebstemperatur anzukommen. Allerdings, so ist zumindest meine Erfahrung nützt auch diese Wut nichts, solange der eine Mensch nicht versteht, was der andere meint. Ob der Willen dazu da ist oder nicht, mag eine gewisse Rolle spielen, ist aber nicht das entscheidende Problem. Wenn die Vernunft des einen mit der des anderen nicht übereinstimmt, wird es schwierig, vor allem dann, wenn man täglich miteinander zu tun hat. Auch da gibt es zwei Seiten. Um das gegenseitige Verständnis herbeiführen zu können, braucht es beim einen den Willen und die Fähigkeit, das, was man meint, auch erklären zu können und beim anderen den Willen, das verstehen zu wollen. Kommt man nicht zusammen, entscheidet in der Regel die Hierarchie.

Da ich mich auch schon in der Situation wiederfand, dass mich Leute zur Vernunft aufgerufen haben, ich aber mit bestem Willen nicht nachvollziehen konnte, was genau damit erreicht werden sollte, habe ich mich aufgerufen gefühlt, mir zu überlegen, was es eigentlich damit auf sich hat. Zunächst stellte ich mir die Frage, wie es überhaupt dazu kommt, dass es verschiedene Versionen von Vernunft gibt. Das ist nicht schwierig zu beantworten. Jeder Mensch ist ein Individuum mit Abstammung von den Eltern, wird schon frühkindlich durch die Umgebung geprägt, dann von seinen Mitmenschen, von den Umständen, in denen er lebt und seinen eigenen Erfahrungen. Ganz einfach lässt sich das auf drei Gebiete zerlegen, die ein menschliches Wesen ausmachen.

  1. Biologie
  2. Prägung. Eltern, Kultur, Mitmenschen, Umwelt, Erziehung, Schäden.
  3. eigene Erfahrungen

Für mich ist der gesunde Menschenverstand etwa das, was man auch praktische Vernunft oder Praxisnähe nennt. Es ist die Grundlage und eine Art Urteilsvermögen, das es einem erlaubt, auch ohne abschliessende Informationslage Entscheidungen zu treffen, die sich im Nachgang nicht als völlig falsch erweisen. Im täglichen Leben ist man auf ein solches Urteilsvermögen angewiesen, weil man nie alles im Voraus wissen kann. Diesbezüglich ist klar, ob man nun in hohem oder nur in geringem Masse auf sein Talent zur Entscheidungsfindung vertraut, man kommt nicht umhin, damit zurechtzukommen. Ein grosses Vertrauen in sich selbst kann zu hervorragenden Ergebnissen und hoher Effizienz aufgrund des geringen Masses an Zweifel führen. Die Gefahr besteht allerdings darin, dass man sich vielleicht überschätzt oder es nicht mehr für nötig hält, die Belange und Wesenszüge anderer Menschen nachvollziehen zu wollen, warum auch, wenn man sich mit sich selbst so gut versteht. Narzissmus, Selbstverliebtheit und Selbstherrlichkeit dürften die negativen Begriffe sein, die solchen Menschen nachgesagt werden. Menschen mit eher geringem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, zu denen ich mich eher zähle, ticken ein wenig anders. Weil man meist bestrebt ist, wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen, verliert man meist Zeit und trifft weniger Entscheidungen. Gerade weil man wohl mehr analysiert, nachdenkt und bewertet, verschafft man sich weniger Daten und Anschauungsmaterial eigener Taten. Das habe ich auch während meiner naturwissenschaflichen Ausbildung gemerkt. Auch wenn man dort extrem stark mit dem Verstand operieren muss, kann man ihn trotzdem nicht für alles benutzen. Es gibt Dinge, die können kaum gedacht und ebensowenig geplant werden und darauf sollte man die Energie des Verstandes auch nicht verschwenden, sondern aus seinem Wesen heraus leben und handeln. Wenn sich darüber hinaus, auch das habe ich erlebt, einige oder ein substantieller Anteil der eigenen Entscheidungen als nicht vorteilhaft erweisen, ist das grosse Grübeln, das Abdriften in die Verbissenheit und Bitterkeit kein Wunder, sonder eher die logische Folge. Erfahrungen damit zu machen, bleibt vielen Menschen nicht erspart, aber trotzdem sehe ich Verbitterung, grosse Besorgnis usw. nicht als schicksalhafte Eigenschaften, die an einem kleben bleiben müssen, wenn man sie einmal hat, sondern dass man sich darum bemühen sollte, mit ihnen umzugehen und sie möglichst wieder loszuwerden.

Viele Coaches im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung sagen dauernd, dass man nicht zu besorgt sein sollte, ins Machen kommen soll und dass sich viele Probleme mit der eigenen Aktivität von selbst erledigen, da das Leben nun mit neuen, vielleicht sogar interessanten Dingen erfüllt wird und die alten Probleme mit neuen Herausforderungen konterkariert werden und gleichzeitig unweigerlich an Bedeutung verlieren. Da sage ich aus ganzem Herzen: Sie haben völlig Recht. Aber es mag seltsam anmuten, wenn man sich gewohnt ist, dass eigentlich nur Experten etwas sagen dürfen, dass nur die wirklich Sachverständigen zu entscheiden haben und dass man sich ja nichts einbilden sollte, bevor man selber in einer solchen Position ist. Doch, im persönlichen, individuellen Leben gibt es keinen Experten, sondern man hat mit sich selber zu tun und ist angehalten, daraus etwas zu machen. Die Karten, die man dazu bekommen hat, können sehr gut sein, aber auch ziemlich unvorteilhaft. In beiden Fällen kann man scheitern, aber auch Erfolg haben, wobei ich davon ausgehe, dass man auf dem Weg zu Erfolgen immer Widerstände zu überwinden hat. Keine Widerstände tönt auf den ersten Blick sehr angenehm, sich daran zu gewöhnen, ist aber sehr gefährlich, weil man so das Lösen von Problemen und das Überwinden von Hindernissen und Widerständen verlernen kann oder sich entmutigen lässt. Anders als es in der Erziehung teilweise vermittelt wird, nämlich dass das stromlinienförmige Verhalten - bloss keine Probleme machen, sich einfügen und gut ist, nicht auffallen - etwas positives sei, so untauglich erweist es sich dann, wenn man die eigenen Interessen vertreten muss und bemerkt werden will, gerade dann, wenn es als Erwachsener um die eigene Existenz geht.


Was kann ich nun aus diesen kurzen Gedankengängen mitnehmen? Natürlich, dass es so etwas wie einen gesunden Menschenverstand gibt. Zunächst einmal ist das aber Menschenverstand und die nähere Bezeichnung mittels Adjektiven wie gesund, krank, naiv, verspielt, durchgeknallt, etwas verrückt usw. muss später erfolgen. Ganz zentral ist es, dass man erkennt, dass die eigene Vorstellung davon mit persönlichen Eigenschaften und Erfahrungen, auch mit dem eigenen Körper, verhaftet ist und demensprechend nicht in Gänze davon separiert werden kann. Es ist also nicht möglich, aus sich heraus den gesunden Menschenverstand zu extrahieren oder zu extrapolieren, um ihn dann 1/1 auf andere übertragen zu wollen. Das zu wollen, würde ich als anmassend bis missbräuchlich bezeichnen. Im direkten Umgang mit anderen Menschen halte ich diese Erkenntnis für sehr wertvoll, weil sie einem auch gut zeigt, wo die Grenzen des Individuums zu dessen Privatsphäre sind, wo man kein Recht hat, einzudringen. Den physischen Körper habe ich deswegen auch erwähnt, weil er eine Grenze darstellt, die andere Menschen zu respektieren haben, was in der Menschheitsgeschichte viel zu oft verletzt wurde. Andererseits ist er für den einzelnen Menschen als Tatsache hinzunehmen. Man wird über die Dauer seiner Existenz keinen anderen bekommen und muss mit dessen Anlagen und Vergänglichkeit zurechtkommen, auch wenn das für viele Menschen alles andere als einfach ist. Dies ist ein weiterer Grund, das Verhältnis zu sich selbst möglichst entspannt zu gestalten, so dass man Freude empfindet.

Um an diesem Menschenverstand Änderungen und Verbesserungen vornehmen zu können, so dass das Adjektiv gesund so gut wie möglich passt, muss man die Fähigkeit erwerben, sein Verhalten und die damit erworbenen Erfahrungen zu reflektieren und zu bewerten. Wo hat man Talent, wo ist man immer wieder auf der Höhe der Aufgabe, wo eher nicht und warum? Das sind Fragen, die man sich in diesem Bereich wohl stellen sollte.

Ich war auch schon bei Vorträgen, an denen z. B. Unternehmer über ihre Errungenschaften, ihre Lebensführung und ihre Erfolgsrezepte referiert haben. Die meisten, die ich so erleben durfte, berufen sich auf ausgeprägte, intuitive Fähigkeiten und sprechen diesbezüglich auch vom 'gesunden Menschenverstand'. Im Publikum kann man dann nicht selten eine Art erleichtertes Gefühl spüren, das sich breitzumachen scheint. Im Stile von: Ah! Wir sind alles einfache Leute und operieren nach 'gesundem Menschenverstand', er ist einer von uns. Glück gehabt und wir liegen sogar richtig.


Nach dem Erstellen dieses Textes habe ich bei Wikipedia die Enträge zu gesunder Menschenverstand, Gemeinsinn und Vernunft [2] gelesen, auf die ich im zweiten Teil eingehen werde. Man wird also sehen, ob und in welchem Masse mein Artikel mit dem, was die Autoren der grössten Enzyklopädie sagen, übereinstimmt. Beim Zeit-Leserartikel Blog ist vor einiger Zeit ein Artikel zu diesem Thema erschienen [3]. Auch auf diesen werde ich im zweiten Teil eingehen.


[1] Ideologie 053 - Was ist 'gefährliches Halbwissen'? @saamychristen, 22. Dezember 2017 https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/ideologie-053-was-ist-gefaehrliches-halbwissen
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Gesunder_Menschenverstand
https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinsinn
https://de.wikipedia.org/wiki/Vernunft
[3] Was ist eigentlich "gesunder Menschenverstand"?. Zeit Leserartikel-Blog, 02. Februar 2010, von Loki45 http://community.zeit.de/user/loki45/beitrag/2010/02/02/was-ist-eigentlich-quotgesunder-menschenverstandquot


Bisherige Posts in der Rubrik «Persönlichkeitsentwicklung».
Übersicht über alle Rubriken.

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Wie immer, @saamychristen, wenn Du etwas äußerst, ist es unanfechtbar. Zumindest für mich! Ich erspare mir daher den Versuch, eine bessere Definition bzw. Nicht-Definition zu präsentieren. Mit dem Sinn für's Praktische + dem Bauchgefühl von @andyjaypowell ist man ja evtl. der Sache schon ziemlich nahe gekommen.
Was Deine Ausführungen aber eher bestätigt :-)
Danke!

Danke für den Kommentar!
Einen Artikel mit Nicht-Definitionen zu bringen, wäre echt interessant. Bei Anti-Definitionen müsste man noch das Gegenteil suchen, bei Nicht-Definitionen könnte man wohl in alle absurden Richtungen gehen.

Dass meine Ausführungen unanfechtbar sein sollen, geht mir fast etwas zu weit. Wenn man von ihnen sagen kann, dass sie augenscheinlich reflektiert sein müssen und nicht völlig fernab jeglicher Praxis, bin ich zufrieden.

Was mich für deinen Vorschlag einnimmt ist die Öffung ins Universum aller Möglichkeiten, der Phanatasie. der Kunst, des Sprungs ins ...... ( das Wort suche ich noch, aber es fühlt sich für einen Optimisten gut an ) . Mit "augenscheinlich" habe ich ein Verständnisproblem. Ich habe die Blindheit des sokrateischen Höhlengleichnisses vor meinem inneren Auge und sehe trotz aller Bemühungen ausgesprochen unscharf.

Nimm es hin und sei nicht so bescheiden. Ich freue mich jedes Mal darauf, a) weil sie sehr sauber recherchiert sind, b) weil sie sehr durchdacht sind und c) weil Deine Angriffslust und Polemik so fein eingearbeitet ist, dass man sich selbst bei gegenteiliger Auffassung kaum dagegen wehren kann. Wer schafft sowas sonst?

Mit dem gesunden Menschenverstand verhält es sich inetwa so wie mit dem Yeti oder dem Loch Ness Monster. Jeder kennt es und weis ungefähr wie es aussieht, aber einen endgültigen Beweis für die Existenz gibt es nicht.

Danke für den Kommentar!

Die Sicht teile ich aber nicht ganz. Ich sehe wohl, dass es um Begriffe wie den gesunden Menschenverstand ein gewisses Mysterium gibt. Die Existenz der Sache selbst sehe ich aber eigentlich nicht in Frage gestellt. Sondern ich halte die zwangsläufige Verbindung und Verhaftung mit dem eigenen Wesen als das, was es in dieser Sache zu erkennen gilt.

Im täglichen Leben braucht man ja auch vieles, was theoretisch nicht endgültig durchbewiesen wurde. Wichtig ist, dass eine Basis resp. ein Fundament vorhanden ist, worauf man etwas sinnvolles aufbauen kann.

An Mister Beatminiser! Klingt gut ist aber falsch! Der gesunde Menschenverstand ist ein Ideal- er ist erstrebenswert!-- soviel ist mal sicher! Monster und Yetis sind Archetypen (Angstwesen zur Kompensation menschlicher Ängste) . Wenn ich nach gesundem Verstand suchte, würde ich garnicht erst versuchen diesen nur im Denken eines menschlichen Idiviuums zu finden.

Persönlichkeitsentwicklung. Ich sage ja nichts zu Coaches, Trainern und Animateuren. Das sind ehrbare Berufe, die den Kunden etwas geben, wenn ein Kunde glaubt, das zu brauchen. Oder dein Chef hat dich hingeschickt.
Gesunder Menschenverstand ist die Mischung aus Verstand mit Mutterwitz, Gottvertrauen und Neugier. Saamy ist Schweizer und daher gründlich. Aber ich sage voraus, dass er zum gleichen Ergebnis kommen wird.

Danke für den Kommentar!

Die Definition aus den drei Begriffen tönt für mich stimmig, wobei man diese Begriffe wiederum auch ausdefinieren könnte. Hätte ich nur die drei Wörter hingeschrieben und damit den Artikel beendet, wären die Leser höchstwahrscheinlich nicht ganz zufrieden gewesen.

Und ja, ich mag Gründlichkeit durchaus. Bei einem Thema möglichst in die Breite gehen ohne die Sache im Ansatz zu verstehen oder damit etwas anfangen zu können passt mir in aller Regel gar nicht.

braucht es beim einen den Willen und die Fähigkeit, das, was man meint, auch erklären zu können und beim anderen den Willen, das verstehen zu wollen.

Das ist für mich die Grundlage eines Konsens‘.

die Belange und Wesenszüge anderer Menschen nachvollziehen zu wollen

Ich füge hier ein /können hinzu und damit wären wir bei der Empathie, soziale Intelligenz, die keinem beigebracht wird und die in den eigenen Erfahrungen auch gern Mangelware sein kann, aber nicht sollte.

verliert man meist Zeit und trifft weniger Entscheidungen. Gerade weil man wohl mehr analysiert, nachdenkt und bewertet

Ein sehr passsendes Wort in englisch, indecisiveness. (Bin nicht so der Fan von dem Wort Unentschlossenheit, sowohl vom Klang als auch von potenzieller Fehlinterpretation)

etwas positives sei, so untauglich erweist es sich dann, wenn man die eigenen Interessen vertreten muss und bemerkt werden will, gerade dann, wenn es als Erwachsener um die eigene Existenz geht.

Ich glaube damit hat jeder zu kämpfen, an gewissen Zeitpunkten mehr an anderen weniger, aber diese Erfahrungen erweisen sich als entscheidende Lehrer.

Zum Halbwissen noch, man sagt immer es sei gefährlich, aber wann beginnt die Hälfte? Reichen 3/4 aus um nicht mehr gefährlich zu sein, wer definiert das Ganze?
Ich glaube man darf „Wissen“ nicht immer für bare Münze nehmen, weil es waren auch früher iwann Erfahrungen und diese sind zu respektieren, aber auch zu hinterfragen um zu verstehen.

Herzlichen Dank für den Kommentar!

Schön, dass du einige Passagen herausgenommen hast und deine Gedanken dazu formuliert. Grundsätzlich sind meine Texte Essays, mal mit vielen Quellenangaben, mal mit wenigen oder keinen wie im vorliegenden Fall. Grundsätzlich habe ich in diesem Text von mir als Individuum aus geschrieben, meine Gedanken, ohne auf eine möglichst hohe Zustimmungsrate zu kommen oder viel Verständnis oder Lob zu erhalten.

Dinge wie Konsens oder soziale Intelligenz zielen eher auf die nächste Ebene, nämlich die der guten Interaktion zwischen den Menschen. Natürlich schneide ich auch das an, aber da muss ich konstatieren, dass ich einen ziemlich eigenen Charakter habe und viele andere auch, da könnte man noch einmal viel schreiben.

Beim Halbwissen ist mir noch etwas eingefallen, du hast ja erwähnt, dass auch Halbwissen Erfahrungen bringt. Natürlich, das ist es! Jedes Wissen im Verstand der Menschen hat mit Halbwissen resp. viel Unwissen begonnen und hätte sich nie weiterentwickelt, hätten die Menschen es nicht benutzt und Dinge damit getan, Erfahrungen produziert und daraus verfeinert. Ist logisch und fast schon trivial, aber immerhin, nicht ganz unerheblich.

Ein wirklich sehr interessanter Text, hat mir gefallen! Bitte mehr davon! :)

Sehr schön, Persönlichkeit und gesunder Menschenverstand sind super spannende themen.
Freue mich schon den Artikel am Abend zu lesen.
(Der kommentar hilft mir dann den Artikel wieder zu finden)
Schöne Grüsse
Rheteric

Danke für den Kommentar!

Das mit dem Wiederfinden ist hier nicht immer ganz einfach. Gerade diese Woche habe ich einen ähnlich gearteten Artikel gesehen und nicht mehr wiedergefunden. Darin wurde mehr als einmal behauptet, man lerne, wenn ich mich recht erinnere im Rahmen einer 30 Tage Challenge, zu 100 % zu unterscheiden, ob Impulse von Herzen, vom Verstand, von aussen oder sonstwoher kommen.

Da ich schon dabei war, ganz neue Dinge zu erschaffen und die Herstellung zu etwas grösseren Mengen zu begleiten, finde ich immer wieder recht amüsant, wie einige Leute rasch und unbedacht mit Begriffen wie vollständig oder eben 100 % um sich werfen. Wenn man mit einem Thema anfängt, ist man in der Regel am Anfang erst einmal ziemlich weit weg und nähert sich dann den guten Ergebnissen, wobei Talent und Glück auch früh gute Resultate bringen können. Ich denke mir bei solchen Gelegenheiten öfters: Seid doch erst mal froh, wenn etwas erst einmal gelingt und es mit der Zeit zum Regelfall wird, also echter Fortschritt stattfindet. Vielleicht bin ich auch zu bescheiden.

Sometimes what we think is common sense others don’t think the same way. What I have learnt in my life- that it is always worth to talk through the way you think so that you and your audience are on the same wave. This helps to avoid miscommunication that is a very common thing nowadays with people diversity.

Thank you for the comment!

Yes, in order to show your presence you should articulate your thinking and bring forward your personal interests. Since it is impossible not to communicate it is really worth it to try to do it well and positively.

If there are resentful people around you they will try to misunderstand you, but that is what they do. So I try to avoid them as far as possible.

In letzter Zeit merke ich, daß mir mein "Bauchgefühl" wichtiger ist, als das, was andere als gesunden Menschenverstand definieren.

Danke für den Kommentar!
Wenn so getroffene Entscheidungen zu guten Resultaten führen, zu besseren als die 'gut gemeinten Ratschläge', dann weiss man, worauf man vielleicht besser hören sollte und weiss, dass man es selbst gut genug kann. Hilfe kann man sich immer noch dann holen, wenn man sie braucht.

Der Verstand ist viel zu oft normiert und kann geschickt von außen manipuliert werden.
Das Bauchgefühl dagegen - soweit mir bekannt - nicht.

Mithilfe des (manipulierten) Verstandes lassen sich Bauchgefühl, Intuition usw. ziemlich wirkungsvoll unterdrücken. Da hat unser lieber Freund @glreschke immer wieder hervorragende Inhalten veröffentlicht.

Es gibt auch ein gutes Zitat, das Mark Passio in vielen seiner Präsentationen gebracht hat: So wie ich fühle, denke und handle ich auch. Wenn die drei Komponenten beliebig ausgetauscht werden können, macht man kaum etwas falsch.

Danke für die Stimme der Kinderradreise. Beantwortete das Gleiche. Viel Glück und Frieden für uns alle!

Danke für den Kommentar! Und gerne!
Viel Glück, Freude, Frieden und gutes Gelingen in allem.

Danke für den interessanten Artikel.
Sobald ich dafür Zeit habe werde ich noch die anderen Artikel zur Persönlichkeitsentwicklung lesen :)

Danke für den Kommentar!

Das kannst du gerne tun, sie sind ja alle weiterhin online. Natürlich ist es so, dass nicht alles, was ich jeweils unter einer Rubrik veröffentliche, perfekt passt. Und es sind jeweils Momentaufnahmen. Es ist also nicht so, dass ich bereits Bücher geschrieben habe und daraus Bruchstücke rezitiere, sondern das ist ein Werk in Arbeit mit hoffentlich evolutivem Fortschritt.

 7 years ago (edited) Reveal Comment

Danke für den Kommentar!

Dass Problem mit der Objektivität ist, dass einen das eigene Leben persönlich betrifft, da ist man gezwungenermassen subjektiv. Man kann nicht objektiv leben, was nicht heisst, dass Verobjektivierungen nicht nützlich sein können. So etwas zu versuchen, kann aus meiner Sicht deswegen auch nicht gesund sein. Was man sich vielleicht vergegenwärtigen sollte, ist, dass es wohl jedem Menschen so geht. Das heisst, man sollte so leben, dass die Freiheiten, die man sich nimmt, alle anderen gleichzeitig auch nehmen dürfen, ohne dass es deswegen zu einem grossen Chaos kommt.

Dass die wissenschaftliche Herangehensweise das Individuum von der Betrachtung ausschliesst, wurde auch in dem Gespräch Peterson-Molyneux 'The Architecture of Belief', welches ich übersetzt habe, diskutiert. Ich weiss aber nicht mehr in welchem Teil das stand. Im siebten und letzten Teil habe ich sowieso das ganze als PDF angefügt, falls es interessiert.

 7 years ago  Reveal Comment

Ich bin selbst auch kein grosser Fan des Herrn Molyneux, verfolge ihn nur sehr selektiv. Er hat immer mal wieder interessantes in seinen Videos. Dass er sehr fleissig ist und wie ich finde sehr offen spricht, sein Ding macht, finde ich grundsätzlich gut. Der Funke ist aber nie so ganz wirklich rübergesprungen.

Wie gesagt habe ich das Gespräch ja übersetzt. Die Stelle mit der Wissenschaft kommt ziemlich am Anfang, ich fand das wirklich gut gesagt und dargestellt.

Meine Übersetzung:
PDF-Datei https://yadi.sk/i/N--uyfRH3R3Brm
docx-Datei https://yadi.sk/i/GKwESYh93R3BuA

Ich kann nicht auf jeden einzelnen Gedanken ein gehen den du hier anbietest und greife nur Deinen Eingangsgedanken auf . Ich stelle in Frage: "Gesunder Menschenverstand ist verhandelbar".
Ich habe sogar erhebliche Zweifel an der Verhandelbarkeit des Ideals-Vernunft. Ich meine, die Annahme über Vernunft zu verfügen ist eine Hybris ( menschliche Selbstüberhebung) . Es gibt diese Vernunft . Wir wissen Ahnungsweise in Teilen davon. Wir konstruieren ein Ideal daraus. Das gibt uns Richtung. Dieses Wir (volunte generale) ein gemeinsames Wollen kommt jedoch nicht aus dir oder mir- Und wenn wir als Individuen darüber verhandeln, ist das so, als scheuere sich ein Wildschwein an der Eiche . Der Eiche ist es einigermaßen gleichgültig. Das heist: Basalis1: "Panta rei". Alles fließt !