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RE: Raus aus dem Euro, rein in die Lira - Aber wie?

in Deutsch D-A-CH4 years ago (edited)

Das sehe ich nicht so und kann auch zahlenmäßig belegt werden. Der Immobilienboom begann ziemlich genau mit der Finanzkrise 2008/2009 und ist ab 2010 explodiert und fährt seitdem kontinuierliches Wachstum wie damals zu Zeiten der Wiedervereinigung.

(https://www.deutschlandinzahlen.de/tab/deutschland/finanzen/preise/immobilienpreisindex)

Es gab aber auch schon vorher den EUR...

Weiterhin haben wir zwar keinen Jeff Bezos, Steve Jobs und Elon Musk, aber dafür haben wir in Europa einen wesentlich bedeutsameren Mittelstand als bspw. die vielgepriesene USA, d.h. das Wachstum wird durch eine Vielzahl von Klein- und mittelständischen Unternehmen generiert, die oftmals auf Ihrem Feld absolut dominieren sind, sog. "Hidden Champions".

Kann man wunderbar an der Entwicklung des BIPs sehen, die in der EU trotz unbestritten fehlender Innovationskraft in bestimmten Feldern, dennoch sehr ähnlich ist.

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Die Profite auf dem Kapitalmarkt in der Vergangenheit wurden eben nicht durch Aktienspekulationen erwirtschaftet, sondern eben relativ langweilig (und dafür stabil) mit Unternehmenskrediten, Baufinanzierungen usw. usf.

Beim Rest stimme ich dir aber zu. Der Standort EU ist für Unternehmen eine einzige Katastrophe und tut auch alles dafür, weiterhin nur attraktiv für Fördergeldabzocker zu sein. Wollen wir vielleicht mal wetten, wie lange ein Elon Musk in Berlin bleiben wird?

Seit Jahren erleben wir in Europa eine systematische Zerstörung des Mittelstands durch überbordende Bürokratie, gesetzliche Auflagen, miese Energiepolitik, etc. , sowie eine Enteignung der normalen Sparer durch Nullzinspolitik.

Tja und wenn du halt weder einen stabilen Mittelstand hast, noch die angesprochene Innovationskraft durch Start-Ups, dann ist das halt bisschen dämlich.

Wenn ich hier von "EU" oder "Europa" spreche, dann meine ich ausschließlich die relevanten Industriestaaten.

Sort:  

...Elon Musk in Berlin bleiben wird?

solange wie Nokia. Wir waren beim Bau von Werken dabei und haben auch den Abriss (zumindest in Bochum) koordiniert. Die Finnen hatten schon früh erkannt

Der Standort EU ist für Unternehmen eine einzige Katastrophe und tut auch alles dafür, weiterhin nur attraktiv für Fördergeldabzocker zu sein.

Das mit der Finanzkrise und dem Beginn des Immobilienbooms passt doch gut zusammen.
Die Menschen hatten wieder einmal mit Aktien verloren (wie damals Ende der 90er) und suchten sich jetzt ein anderes Feld. Natürlich hatte man wegen der Eurokrise auch Angst um sein Geld.

Der Mittelstand und vor allem auch unser System aus Sparkassen und Volksbanken ist ein ganz großes Plus.
Diese Sektoren werden aber durch immer schärfere Regulierungen durch die EU (ich sage) absichtlich (unter starker Mitwirkung der Lobbyisten von den Großbanken/-unternehmen) zerstört.

Der Mittelstand ist aber für die wirklichen Großinvestoren uninteressant.
Die werfen mit Milliarden um sich, dafür ist der Mittelstand zu klein, außerdem sind diese Investoren viel zu faul tausende von Unternehmen zu untersuchen und mit ihnen zu verhandeln.

Elon Musk ist nach Berlin gegangen, weil er Eier hat.
Natürlich spielt es auch eine Rolle, dass er die EU Zölle umgehen will und auch die Fördergelder.
Ich glaube aber auch, dass er den großen deutschen Herstellern, die ihn jahrelang nicht ernst genommen haben, in den Vorgarten scheißen wollte.

Zur Nullzinspolitik habe ich mich hier und hier und hierschon geäußert.
Der dritte Artikel wurde sogar im Forbes online Magazin erwähnt:
https://steemit.com/deutsch/@stehaller/von-der-steemitblockchain-ins-forbesmagazine

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