Edel von Dir. Wenn ich mich mit Fahrradfahrer unterhalte bekomme ich meistens diesen Edelmut zu hören und trotzdem ist die Masse der Radfahrer rücksichtslos. Ich bin viel in München (komme vom Niederrhein) unterwegs. Dort scheint es einen Wettbewerb der Rücksichtslosigkeit zu geben. Nicht nur im Verhältnis zu den Autofahrern sondern, und das Überdurchschnittlich, auch mit den Fußgängern. Und es ist doch auch wunderschön gemeinsam nebeneinander auf dem Radweg zu fahren. Und wenn dieser auch noch Teil der Verkehrsstraße ist, dann scheint es besonders viel Spass zu bereiten. Vor allem wenn sich der Verkehr hinten staut, weil der Sicherheitsabstand beim Überholen nicht ausreicht.
Anspruchsdenken der Dauerradfahrer: Wir brauchen mehr Radwege, die Straße reicht uns nicht aus. Wir müssen vor den bösen Autofahrern geschützt werden.
Ok, was ist an dem Anspruchsdenken, mehr Radwwge und Schutz vor Autos falsch? Statistik zeigt doch, in denen von dir beschriebenen Jahren 1980 gab es über 1300 Tote Radfahrer und 2020 knapp über 400, was immernoch 400 zu viel sind. Oder hab ich da nicht recht? Also lieber wieder zu 1980 zurück?
Liegt das nun an den Fahrradwegen oder an der technischen Verbesserung der PKWs und Fahrräder. Die Statistik beweist nichts in Bezug auf Fahrradwege. Der Rückgang der Toten vollzog sich trotz höherer Verkehrsdichte.
1980=1.684.604 Verkehrsunfälle
2020=2.245.245 Verkehrsunfälle
1980=50.436 Verletzte mit Fahrräder
2020=91.847 Verletzte mit Fahrräder
http://www.bast.de/DE/Publikationen/Medien/VU-Daten/VU-Daten.pdf?__blob=publicationFile&v=3
So jetzt sitz ich auch mal am PC und nicht am Handy. Macht es mir einfacher.
Es liegt wohl an beidem. Einmal daran, dass sich Fahrradfahrer mehr Schützen (müssen) mit z.B. einem Helm. Das machen sie aber fast ausschließlich wegen Autos.
Ziemlich sicher ist das die Radwege das Fahren sicherer machen. Ich denke das ist unstrittig. Wenn sich Verkehrsteilnehmer weniger treffen, verursacht das auch weniger Unfälle. Sollte jedem klar sein auch ohne Statistik.
Aber deine Statistik mit Unfällen ist ein gutes Beispiel. Wie sollen dreimal so viele Kraftfahrzeuge auf den Straßen Platz haben wie 1970? Außerdem sind die Autos dazu noch grösser geworden. Und wie kommen da jetzt noch die Radfahrer unter? Ich bin ja auch dafür, dass die Straßen allen gehören sollten. Problem ist nur, dass dann der Platzhirsch NR. 1 einen Teil seiner Macht abgeben muss. Und Macht abgeben ist immer schwierig.
Wenn man aber den besagten Anspruchsgedanken nimmt, wird das einfacher. Der der am meisten für das Gemeinwohl macht, sollte den größten Anspruch haben. Der der am meisten Kosten verursacht, sollte etwas zurückstecken. Bis alle auf dem gleichen Niveau sind. Ich denke bei dieser Aussage stimmen wir noch überein.
Wer macht jetzt am meisten fürs Gemeinwohl? Wer verursacht am meisten Kosten?
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.ueber-die-kfz-steuer-bezahlen-autofahrer-die-radwege-fuer-fahrradfahrer.f561e91c-7304-4e58-8416-ee52a77f5050.html
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/kosten-fuer-die-gesellschaft-auto-und-fahrrad-im-vergleich-17434085.html
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/auto-260.html
Hm, dann wäre doch nur Fair, wenn alle die gleichen Rechte bekommen würden. Das bedeutet, genauso viele Fahrradwege für Radfahrer wie Autostraßen für Autos. Genauso viele Fahrradparkplätze wie Autoparkplätze. Also eigentlich wäre Fair noch was ganz anderes, aber man muss ja Zugeständnisse machen😊)
Das Beispiel das ein paar Kommentare vorher gegeben wurde, dass Fahrradfahrer in München Stau verursachen, kann ich nicht wirklich unkommentiert stehen lassen. In München entsteht der Stau durch Radfahrer? Wirklich? Musstest du beim schreiben nicht wirklich grinsen? Oder sind das immer Situationen, in denen man gestresst hinter dem Lenkrad sitzt und Nebenstraßen nutzen möchte damit die vollen Hauptstraßen umfahren werden können? Und da sind dann die Radfahrer, die die breiten, dreispurigen Straßen nicht nutzen dürfen? Also ich kenne München ganz gut. Wenn ich nach München fahre, stelle ich mein Auto außerorts ab, und fahre mit der S-Bahn oder mit dem Klapprad rein. Nicht weil mir die ganzen Radfahrer auf der Straße den flüssigen Verkehr nehmen, sondern die Autos, die sich dort überall stauen.
Das Ziel ist nicht Autos zu verbieten. Die sind nötig und darauf verzichten kann man nicht. Aber wir wissen mittlerweile, dass es nicht so weiter gehen kann wie aktuell. Der Kollaps ist vorprogrammiert und ist auch schon bei vielen Städten Alltag. Also wie ist dein Plan die Situation zu lösen?
da stand nichts von Stau. Hatte auch nichts darüber erwähnt. Jetzt bin ich gerade am Handy, werde meine Stellungnahme stark verkürzen. Hier nur zur Einstimmung ein paar Grundlagen zur Diskussion.
Aber zuerst eine Klarstellung zu den Steuerlasten. Hier die Mineralölsteuer
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2478/umfrage/entwicklung-der-einnahmen-aus-mineral-energiesteuer-seit-dem-jahr-1950/
und nun die KFZ-Steuer
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2018-03-29-zoll-kraftfahrzeugsteuer.html
Richtig, Steuern sind nicht zweckgebunden, wenn auch die Begrifflichkeit was anderes suggeriert. Da haben wir die erste Schwachstelle, was die Steuern betrifft, aber das ist ein anderes Thema. Aber immerhin sind das fast 47 Milliarden Euro. Die Stuttgarter Nachrichten sollten schon die Zahlendaten korrekt ermitteln und nicht den Hauptteil weglassen. Dann betrachten wir uns die Mentalität des Just-in-Time Gedanken. Was soviel bedeutet, die Lagerhaltung der Wirtschaft wird auf die Straße verlagert, was das ungeheuerliche Aufkommen von LKWs ausmacht. Hauptverursacher des Verkehrskollaps. Also sollte bei genauer Betrachtung die Wirtschaft ihre Lagerhaltung, welche auf der Straße stattfindet, bezahlen müssen. Wäre dass der Fall, würde sich die Lagerhaltung wieder in die Unternehmen verlagern und den LKW-Verkehr reduzieren. Würde die Bahn für Logistik attraktiver sein, wären noch weniger LKWs auf der Straße. Das würde ein erhebliches Maß an Unfällen mit Fahrradfahrer (beim Rechtsabbieger z.B.) reduzieren.
die Stuttgarter Zeitung schreibt:
Würden Mautgebühren der LKWs auch für die Straßenunterhaltungskosten benutzt werden, was nachweislich derzeit nicht der Fall ist, (Ich bin im Bauwesen zuhause und kann nachweislich dokumentieren, dass die Maut an die Finanzier der ÖPP Projekte geht. Ich war des öfteren bei diesen Vertragsverhandlungen selbst anwesend) könnten wir unsere Straßen fast vergolden lassen, aber dass nur nebenbei bemerkt und in Kurzform.
Auf die Studie von Stefan Gössling will ich hier nicht eingehen Ich kenne diese zu genüge, dass würde den Rahmen hier sprengen. Es sei nur so viel gesagt, dass Gösslings Studie schon mehrfach zerlegt wurde, dass steht natürlich nicht in den Zeitungen.
Ich habe persönlich nichts gegen Radfahrer, ich fahre ja selber in der Freizeit Rad. Mich ärgert nur das übertriebene Getue um das Fahrrad und die maßlosen Forderungen
Wir besitzen in der Familie größere Waldgebiete und wurden schon vor vielen Jahren genötigt, bestimmte Bereiche für einen Radweg zu Verfügung zu stellen. Vor einigen Jahren hatten wir das auch gemacht und selbst finanziert, (nur zur Info nebenbei). Wir hatten freilich befestigte Wege errichtet, aber nicht asphaltiert, das gehört nicht in einen Wald. Die jüngsten Forderungen waren dann, den Fahrradweg auszubauen und Rastplätze zu Verfügung zu stellen. Da hörte der Spass auf. Schon allein der Weg welcher von uns erstellt und finanziert wurde, brachte eine weitere Belastung mit sich, den Müll der von den Freizeitradlern hinterlassen wird. Wer entsorgt diesen und wer hält den Wald sauber? Meine Familie und Ich. Und wer trägt die Kosten? Auch wir, ist ja unser Wald so wird uns gesagt. Wir sind ja verpflichtet unseren Wald auch der Öffentlichkeit zu Verfügung zu stellen, was bedeutet wir dürfen nicht einzäunen. Unser Rechtsstreit mit der Kommune wird sich noch Jahre erstrecken, aber wir werden keinen weiteren Ausbau des Radweges herstellen und schon garnicht erdulden.
Das nur in Kürze.
Lass dir Zeit und such nach dem Satz von dir.: Vor allem wenn sich der Verkehr hinten staut, weil der Sicherheitsabstand beim Überholen nicht ausreicht
Das war nicht auf München bezogen sondern so im allgemeinen, was ich öfters beobachte. Der Kollaps in München hat nichts mit Radfahrern zu tun. Der hat andere Ursachen und viele auch hausgemacht.
Hier nochmal der Ganze Zusammenhang:
Dem Monatspreisträger der Liebe von Januar hat jetzt seinen ersten NFT auf der Hivechain... ;o)
https://nftshowroom.com/zeitgedanken/collection